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Dasselbe in Grün

Denken wir zwei Jahre zurück: Da war viel Jammern und Wehklagen bei den Grünen. Bei der Bundestagswahl waren sie mit Pauken und Trompeten bei den WählerInnen durchgerasselt. Die Grünen, wie die Lafontaine-SPD Westprodukte, hatten mit dem Umbruch im Osten gleichermaßen wenig anfangen können: Deutschland, das roch für die meisten immer noch eklig nach Adenauer. Und diese Politik war nicht mehrheitsfähig. Was danach kam: Ein „Neuanfang“ mußte her, alter Ballast über Bord, die Flügelkämpfe eingestellt, Konsolidierung über die Landesverbände. Und das wichtigste: Ein Schritt auf die neuen im Osten zu.

Was ist daraus geworden? Stabile Landesverbände, aber was die Grünen als Bundespartei eigentlich sind, das weiß keiner mehr. Und kaum einer will es noch wissen: Wieso sonst das Desinteresse an der Vereinigung mit dem Bündnis 90? Über den ideologischen Ballast wird vorsichtshalber still geschwiegen. Wenn Ralf Fücks die Mitglieder beschwört, den Namen Grün nicht leichtfertig aufzugeben, dann klingt das merkwürdig leer. Die Vereinigung wird stattfinden, weil es dazu keine Alternative gibt, wollen die Grünen nicht mit einer weiteren Wahlniederlage ganz in der Versenkung verschwinden. Ein Neuanfang ist das aber noch lange nicht. Jochen Grabler

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