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Somalias Warlords einig

■ Nach US-Angriff lenkt Aidid ein: Nächste Somalia-Konferenz am 15.April

Addis Abeba/Mogadischu (dpa/AFP/wps) — Bei der UNO- Friedenskonferenz über Somalia haben die 14 somalischen Bürgerkriegsparteien sich angeblich auf die Einberufung eines Kongresses zur nationalen Versöhnung geeinigt. Wie gestern aus Delegationskreisen in Addis Abeba verlautete, soll die Versöhnungskonferenz am 15. April in der äthiopischen Hauptstadt beginnen. Aus UNO- Kreisen wurde weiter gesagt, das gestern besprochene Abkommen sehe die Ernennung eines Komitees aus Vertretern aller 14 Fraktionen vor, um die April-Konferenz vorzubereiten. Ein zweites Komitee solle einen Waffenstillstand auf dem gesamten somalischen Territorium überwachen. Dieser Punkt war allerdings gestern nachmittag noch umstritten.

Die Konferenz, die Donnerstag abend hätte beendet sein sollen, war nach dem US-Sturmangriff auf Waffenlager von General Aidid in Mogadischu um einen Tag verlängert worden. Bei dem US-Angriff waren nach somalischen Angaben zehn Somalier getötet worden. Die Amerikaner nahmen 13 Gefangene für weitere „Untersuchungen“ mit.

Während danach am Donnerstag abend ein Auszug Aidids aus der Friedenskonferenz befürchtet worden war, deutete gestern alles auf ein Einlenken Aidids hin, der bisher gegen die Festlegung eines Datums und eines Tagungsortes für die angestrebte Versöhnungskonferenz gewesen war. Im Gegenzug scheint Aidid bei seinem Drängen auf einen frühzeitigen Waffenstillstand vorangekommen zu sein. Konferenzbeobachter mutmaßten außerdem, Aidid sei möglicherweise bei nächtlichen Gesprächen vom äthiopischen Staatspräsidenten Meles Zenawi zum Einlenken bewegt worden. Von Journalisten über den US- Angriff befragt, sagte Aidid in Addis Abeba nur: „Ich war sehr mit der Leitung dieser Konferenz beschäftigt und habe keine Zeit gehabt, Einzelheiten zu erfahren.“

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