: Wasser aus Kohleabbau
■ Lausitz: Wasserspiegel abgesunken
Cottbus (dpa) – Der Lausitz steht aufgrund des Rückganges der Braunkohleförderung ein jahrzehntelanger Wassermangel bevor. Durch den Bergbau seien der Region in diesem Jahrhundert fast zehn Milliarden Kubikmeter Grundwasser entzogen worden, das über Spree, Schwarze Elster und Neiße abgeflossen sei. Das sagte der Abteilungsleiter Wasserwirtschaft der Lausitzer Braunkohlen AG, Gert Gockel.
Allein die Spree erhalte pro Sekunde 30 Kubikmeter Wasser über die Grubenpumpen. Außerdem habe das hohe Niederschlagsdefizit der vergangenen drei Jahre zu einem Absinken des Oberflächenwassers von 1,5 bis 2,5 Meter geführt. Angesichts des schnellen Rückganges der Kohleförderung seit 1989 sei es nun jedoch mit dem Überangebot an Grubenwasser vorbei. Gockel forderte, den Abwärtstrend in der Kohleförderung auch aus wasserwirtschaftlichen Gründen aufzuhalten.
Auch im Zusammenhang mit dem vom Bundesverkehrsministerium geplanten Havellandkanal spielt das Wasser aus den Kohlegebieten eine wichtige Rolle. Wasserexperten fürchten, daß die Havel durch eine extreme Verbreiterung des Flußbetts und das fehlende Wasser aus den Kohlegebieten zum stehenden Gewässer werden könnte oder gar rückwärts fließen könnte.
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