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Bald Währungsreform?

■ Die Tschechen dementieren Berichte über entsprechende Erklärung Meciars

Prag (AP/taz) – In der Tschechischen Republik und der Slowakei scheint ein baldiges Ende der Währungsunion bevorzustehen. Zwar dementierte der Prager Ministerpräsident Vaclav Klaus gestern Berichte, wonach er sich mit seinem slowakischen Kollegen Vladimir Meciar auf die Abschaffung der tschechoslowakischen Krone innerhalb eines Monats geeinigt hätte. Doch im Laufe der Woche lösten Vermutungen über drastische Devisenverluste der Slowakei hektische Bankgeschäfte unter der Bevölkerung aus. Ursprünglich hatten beide Staaten vereinbart, ihre gemeinsame Währung bis Ende Juni beizubehalten. Die Währungsunion kann nach der getroffenen Vereinbarung jedoch beendet werden, wenn eine Seite zu hohe Verluste seiner Devisenreserven erleidet, Kapital in großem Umfang zu spekulativen Zwecken bewegt wird oder Haushaltsdefizite entstehen.

Tschechische Bankexperten hatten den Gerüchten neue Nahrung gegeben, indem sie der Währungsunion noch zwischen „einigen Monaten und zehn Minuten“ gaben. Dies hänge von der Wirtschaftsentwicklung in den beiden seit Jahresbeginn unabhängigen Staaten ab. Eine Währungsreform sei technisch zwar innerhalb eines Monats möglich, wiegelte der Sprecher der Prager Nationalbank, Martin Svehla, ab, eine Notwendigkeit dazu bestehe nach den zwischen beiden Seiten vereinbarten Kriterien aber nicht. Die Wirtschaftsdaten ließen kein dramatisches Abschmelzen der slowakischen Devisenreserven erkennen.

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