: Könnte schlimmer sein...,
■ ...meinen Ärzte zu Honeckers Zustand
Santiago/Berlin (AFP) – Die chilenischen Ärzte haben Erich Honecker am Wochenende nach einer ersten Untersuchung einen den Umständen entsprechend „guten Gesundheitszustand“ bescheinigt, gleichzeitig aber seine unheilbare Krebserkrankung bestätigt. Der ehemalige DDR-Staatschef verließ inzwischen die chilenische Privatklinik, in die er sich direkt nach seiner Ankunft in Santiago begeben hatte, und zog zu seiner Tochter Sonja, die ein Haus in dem eleganten Stadtteil La Reina bewohnt.
Die Leitung der Klinik Las Condes bestätigte am Freitag die in Deutschland angefertigten Gutachten, nach denen Honecker an Leberkrebs im Endstadium leidet.
Der Gesundheitszustand des Achtzigjährigen sei aber relativ „gut“. Die Familie Honecker müsse entscheiden, ob er sich einer Operation unterziehen solle, hieß es weiter. Die deutschen Mediziner hatten Honecker bescheinigt, daß er nur noch sechs Monate zu leben habe.
Die Berliner Morgenpost berichtete in ihrer Samstagausgabe, der Staatsanwaltschaft in Berlin lägen zwei Strafanzeigen gegen die Mitglieder des Berliner Verfassungsgerichtshofs vor.
Darin werde den Richtern Rechtsbeugung und Anstiftung zur Strafvereitelung vorgeworfen. Dabei spielt den Angaben zufolge der Streitpunkt eine Rolle, ob das Berliner Verfassungsgericht überhaupt befugt war, im Fall Honecker zu urteilen.
Die Anzeige sei vom Präsidenten der um Aufarbeitung von Verbrechen aus der SED-Zeit bemühten „Deutschen Union“, Jürgen Perduß, gestellt worden. Strafprozeßrecht sei Bundesrecht und unterliege somit nicht der Überprüfung durch ein Landesgericht, begründet er seine Anzeige der Zeitung zufolge.
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