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Asbest in Arzneimitteln

■ Injektionen für Neugeborene

Baden-Baden (dpa) – Die Arzneimittel „Konakion“ und „Rocephin“ der Firma Hoffmann-La Roche sollen mit Asbest belastet sein. Wie das Südwestfunk-Magazin Report gestern abend berichtete, haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie in Hannover einen hohen Anteil an Chrysotil-Asbestfasern in diesen Medikamenten nachgewiesen. Asbest gilt schon in minimaler Dosis als krebserregend und birgt nach Angaben von Experten insbesondere bei Injektionen ein erhöhtes Risiko. Von der Firma war keine Stellungnahme zu erhalten.

Das Medikament Konakion wird Neugeborenen nach der Geburt verabreicht, um Hirnblutungen vorzubeugen. Bereits im vergangenen Dezember war diese „Vitamin-K-Spritze“ aufgrund einer englischen Studie ins Gerede gekommen. Ihr zufolge verdoppelt sich die Gefahr von Krebserkrankungen bei einer Injektion mit diesem Medikament. Das Infusionsmittel Rocephin wird als Breitband-Antibiotikum im klinischen Einsatz – besonders auf Intensivstationen – intravenös verabreicht. Die Fraunhofer-Untersuchung soll eine Belastung von bis zu 10.000 Asbestfasern pro Ampulle nachgewiesen haben. Insgesamt wurden von dem Fraunhofer-Institut vier Medikamente auf Asbest untersucht. Bei allen Präparaten stellten die Wissenschaftler starke Verschmutzungen durch Partikel und Keramikteile fest.

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