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Praktizierte Meinungsvielfalt

Ist doch langweilig, wenn sich die Vertreter eines Ressorts immer einig sind. Und jedesmal prompt in der Lage, vernünftige Vorschläge zur Realisierung von Senatsbeschlüssen auszusprechen — was zum Beispiel in Sachen doppelter Verkehrsberuhigung Friesenstraße gefordert gewesen wäre. Da loben wir doch mal das Bauressort, Abteilung Verkehr, ob der realisierten Meinungsvielfalt in Fragen wie: Wieviel Platz braucht ein LKW zum 180-Grad-Richtungswechsel? Wieviel Luft ist zwischen LKW-Ölwanne und Straße?

Die Ampel ist angetreten, alle gesellschaftlich relevanten Gruppen in die politische Meinungsbildung mit einzubeziehen. Wer hat da gemeckert, von wegen nix habe sich verändert an der politischen Kultur im letzten Jahr? Ist doch wunderbar, wenn nun alle mitraten dürfen. Mir fehlen da — rein aus Übungszwecken — noch zwei, drei Meinungen aus dem Wirtschaftsressort, das bei überregionalen Verkehrspülanungen schließlich beteiligt ist.

Hat im übrigen jemand die Ostertor-Geschäftsleute gefragt, ob sie in Zukunft nicht doch lieber mit 30-Meter-Sattelschleppern beliefert werden wollen? Susanne Kaiser

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