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Bei den Zinsen muß angesetzt werden-betr.: "Wo das Geld nicht stinkt", taz vom 5.1.93

betr.: „Wo das Geld nicht stinkt“, taz vom 5.1.93

[...] Wenn der Kunde ein reines Gewissen bei seiner Geldanlage haben möchte, dann wird ein solches Produkt geschaffen! Dies kennen wir doch schon von der Atommafia, den Chemiegiganten und Pharmariesen – alle behaupten, umweltfreundliche Produkte zu verkaufen. Folgerichtig sind sie auch „Öko-Betriebe“ und damit auch reif für grüne oder ethische Geldanleger. Oder?

Es wollen sich doch nicht alle taz-Leser verscheißern lassen, also schreibt doch mal über wirklich alternative Geldanlagen in diesem unserem Lande. Da gibt es haufenweise Projekte (Windkraftanlagen, selbstverwaltete Betriebe, Ökodörfer etc.). Dazu noch Gedanken von Silvio Gesell u.a. über „Die natürliche Wirtschaftsordnung“ und über den Knackpunkt Zins. Bei den Zinsen muß angesetzt werden. Dies hat Mathias Bröckers mit seinem Artikel „Möllemannismus ohne Ende“ in der gleichen taz-Ausgabe besser kapiert. Gottfried Streher,

Grabenstetten

Mir scheint, daß auch auf dem Feld der „ethisch sauberen“ Geldanlagen bereits wieder Kräfte am Werk sind, die den guten Glauben besorgter Menschen ausnutzen wollen. Wer als Investmentfirma mit zwölf Prozent Durchschnittsrendite wirbt, kann, wenn er nicht überhaupt unsaubere Geschäfte macht, nicht die Projekte im Auge haben, die unsere Umwelt so dringend braucht, zum Beispiel Wind- und Wasserkraftanlagen, um den lebensbedrohlichen Atomstrom zurückzudrängen. Hier würde ich auch dafür plädieren, sich an Projekten von Einzelpersonen oder Gruppen direkt zu beteiligen, weil damit auch eine persönliche Beziehung zu der Anlage (statt der unpersönlichen Geldbeziehung) möglich wird. [...] Michael Luhn, Hamburg

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