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Wirbel um Sonderschule am Wandrahm

■ Feuerschutzauflagen bestimmen Zukunft der Sonderschule für geistig Behinderte

Werner Alfke ist „total genervt“, dauernd rufe jemand wegen der Sonderschule für geistig Behinderte Am Wandrahm an. „Und ich muß denen dann dauernd klarmachen, daß wir eine ganz liebe Behörde sind und keiner die armen Kinder und ihre Eltern in eine Kooperation treiben will, die sie nicht wollen.“

Hintergrund der Aufregung: Teile der Schule können seit längerem nicht genutzt werden, weil sie die Feuerschutzauflagen nicht erfüllen. Die Eltern wissen nicht, ob die Schule renoviert oder geschlossen werden soll. Sie fürchten vor allem um die SchülerInnen der Sekundarstufe I und II, da bislang nur die GrundschülerInnen im Kooperationsvertrag an anderen Schulen unterrichtet werden.

Wird das Geld nach einem Verkauf wirklich für einen Neubau frei?

Ein Vorschlag von Seiten der Behörde: Das Gelände Am Wandrahm könnte man verkaufen (einen Interessenten gibt es schon) und mit diesem Geld an eine bestehende Schule der Sekundarstufe I ein neues „Stammhaus“ bauen.

Pressesprecher Werner Alfke jedenfalls möchte, daß endlich wieder Ruhe in der Schule einkehrt und sieht dafür auch gute Voraussetzungen: Bis Ostern will die Bildungsbehörde ein Gesamtkonzept über die Grundschule hinaus vorlegen, daran arbeite „schon seit Jahren“ eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Behördenvertretern, Eltern und Fachverbänden.

Doch beruhigt fühlen sich die Eltern der zur Zeit rund 50 Kinder zwischen 13 und 18 Jahren gar nicht. Elternsprecherin Regina Reimers: Von wegen Arbeitsgruppe „seit Jahren“! Seit Jahren lägen die Eltern der Behörde mit Vorschlägen in den Ohren, „doch wer sich um ein Konzept nie gekümmert hat, war die Behörde“. Die Arbeitsgruppe sei, so Reimers, erst im vergangenen Sommer gegründet worden.

„Und jetzt geht wieder alles von Hoppla auf Bums, jetzt wird wieder alles auf den letzten Drücker gemacht — dabei ist noch überhaupt nichts geklärt“, schimpft die Elternsprecherin. Ein Gesamtkonzept allein nütze ja noch wenig, wenn die Finanzierung unklar sei. Schließlich fiele das Geld aus dem Verkauf des städtischen Grundstücks Am Wandrahm an das Finanzressort. Der Bildungssenator könne darüber nicht einfach verfügen. Außerdem müßten noch kooperationsbereite Schulen gefunden werden, und zwar nicht nur für die Klassen der Sekundarstufe I, sondern auch für die der Sekundarstufe II, die Werkstufe, zum Beispiel an Berufsschulen.

Im Unterschied zum Senator hat sich der Beirat Mitte schon entschieden: Vergangene Woche sprach er sich einstimmig für Erhalt und damit Renovierung des Gebäudes Am Wandrahm aus. Außerdem soll dem Elternwunsch entsprochen werden, die Schule noch für ca. fünf Jahre in der bisherigen Form weiterzuführen, damit die derzeitigen SchülerInnen dort noch ihren Schulabschluß machen können.

Über alle Fraktionen hinweg hätte man sich im Beirat konstruktiv verhalten, lobt Beiratssprecher Werner Steinberg (CDU): „Wir haben die Basis ernstgenommen“. Dasselbe wünscht er sich auch vom Senat. Besonders auf den Senatspräsidenten Wedemeier richten sich einige Hoffnungen: Der hat nämlich bei einer Besichtigung der Schule im Dezember feierlich versprochen: „Die Schule bleibt bestehen.“ Ob sich Wedemeier damit allerdings durchsetzen kann, wird von einzelnen Beiratsmitgliedern bezweifelt. C.H.

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