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Mendiburu von Rechten diffamiert

■ Name des Bezirksbürgermeisters auf Postkarte mißbraucht

Berlin: Unbekannte haben den Friedrichshainer Bezirksbürgermeister Helios Mendiburu (SPD) als Volksverhetzer diffamiert. Beim RIAS ging vergangene Woche eine maschinengeschriebene Postkarte ein, auf der Mendiburus Name, Adresse und Telefonnummer als Absender angegeben sind. Der Fall ist nicht der erste seiner Art (siehe taz vom Samstag).

Auf der Postkarte beschweren sich die unbekannten Verfasser über eine Mittagsrundschau des RIAS unter anderem zum Thema Asyl. „Dieses Dreckszeug will alle Welt hier aufnehmen ..., aber wir kommen auch mal wieder zum Zug und werden uns an die reiche Pro-Asyl-Elite erinnern“, heißt im mit „ein Ostarbeiter (nicht studiert)“ unterschriebenen Text.

Mendiburu war von einem Redakteur über den Eingang der Karte informiert worden. Dem Redakteur sei sofort klar gewesen, daß das „nicht mein Niveau ist“, berichtete der Bezirksbürgermeister – in der SPD ein heftiger Gegner der geplanten Änderung des Asylrechts – gestern „Die Karte kommt eindeutig von den Rechten“, ist Mendiburu sicher. Denn: „Ich nehme jede Gelegenheit wahr, den Demagogen Kontra zu bieten.“ Die Karte trifft den Sohn spanischer Eltern auch persönlich. Mendiburus Vater hatte sich den französischen Widerstandskämpfern angeschlossen und war 1944 von den Deutschen ermordet worden. plu

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