: AWACS-Krise schwelt
■ CSU erinnert an Einsatz im Golfkrieg
Bonn (AP) – Führende Politiker der Bonner Regierungskoalition haben sich am Dienstag bemüht, ihren Streit über den Einsatz deutscher Soldaten bei AWACS- Aufklärungsflügen über der Adria nicht ausufern zu lassen. Außenminister Kinkel äußerte die Hoffnung, daß dieses Problem nicht zu einer „Sollbruchstelle der Koalition“ werde und zeigte sich zuversichtlich, daß ein Kompromiß gefunden werde. Auch Kanzleramtsminister Bohl gab sich optimistisch, daß die Kontroverse rasch beigelegt werden könne. Für Aufregung hatte zuvor die Warnung des FDP-Vorsitzenden Otto Graf Lambsdorff gesorgt, daß die Koalition in „einer sehr ernsten Lage“ sei, sollte die Union im Falle einer militärischen Durchsetzung des Flugverbotes über Bosnien-Herzegowina einseitig beschließen, die deutschen Besatzungsmitglieder an Bord der AWACS-Maschinen zu lassen.
Der neue CSU-Landesgruppenchef Michael Glos nannte Lambsdorffs Drohung unverständlich. Bereits im Irak-Krieg seien AWACS-Maschinen mit den gleichen Besatzungen „hilfreich gewesen, um Einsätze zu koordinieren“. Damals habe die FDP nicht dagegen protestiert.
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