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Es ist falsch, daß ...

■ betr.: "Heftiger Streit um Frauen-Hilfe für Bosnien", taz vom 26.1.93

Betr.: „Heftiger Streit um Frauen-Hilfe für Bosnien“, 26. 1. 1993

1. Es ist falsch, daß „sich unter dem Dach der 'Frauenpflege Altona e.V.' im Dezember das Hilfsprojekt 'Zene'“ gründete. Richtig ist, daß der Begriff 'Zene' zum ersten mal auf einem öffentlichen Plenum im Januar von R. Mück auf einem Flugblatt verbreitet wurde, das Plenum identifizierte sich jedoch nicht mit diesem Namen. Außerdem hat keines der Treffen, wie es behauptet wird, „unter dem Dach von 'Frauenpflege Altona'“ stattgefunden, es waren vermutlich nur einige Mitfrauen des Vereins anwesend.

2. Es ist verfälschend von der Einrichtug eines „Gegenkontos“ zu berichten. Es mußte ein weiteres Konto eingerichtet werden, um die laufenden Kosten zu decken.

3. Die Aussage, „die Zene-Mitarbeiterin Mirjana Bilan“ ist deshalb nicht zutreffend, da M. Bilan nie eine Mitfrau des Zene-Projektes (soweit dieses tatsächlich existiert) war. M. Bilan hat nicht „im Alleingang fünf LKW's (...) angemietet“, sondern es wurden ein Tag vor der Abreise der Gruppe nach Split (27. 1. 1993), in Absprache mit dem Plenum die benötigten LKW's angemietet. Durch den Satz „Wir gehen viel sparsamer mit den Spendengeldern um“, wird der Eindruck erweckt wir (als andere Gruppe) gingen nicht sparsam mit den gespendeten Geldern um. Diese Behauptung ist unwahr und unhaltbar.

4. Es stimmt nicht, daß bei dieser Aktion eine Frau für die Fahrt, bzw. für die Fahrerinnen verantwortlich ist, denn alle Frauen fahren in alleiniger Verantwortung nach Bosnien. Somit ist die Aussage „Mirjana setzt das Leben der Frauen (...) aufs Spiel“ nicht zutreffend und sogar verleumderisch. Auch die „möglichen Gefahren“ wurden nicht „einfach ignoriert“, sondern die aktuelle kriegspolitische Lage in die Planung, z. B. des Abfahrttermins und der Reiseroute miteinbezogen. Durch die verzerrende Berichterstattung wird der Eindruck erweckt, die Gruppe würde über den Landweg, und damit über Zadar fahren. Fakt ist jedoch, daß die Gruppe über den Seeweg und damit nicht über Zadar, als Kampfgebiet, nach Split fährt.

5. Renate Mück wurden nicht „Unregelmäßigkeiten beim Umgang mit Spendengeldern unterstellt“, vielmehr hat R. Mück nur wiederwillig und nie ganz vollständig beantworten können, wer Zugang zum Spendenkonto der 'Frauenpflege Altona e.V.' und damit Gewalt über die gespendeten Gelder hat, und auch nicht wer die zweckmäßige Verwendung der Gelder beaufsichtigt.

6. Nicht richtig ist die Darstellung, daß „die Vereinslage noch nicht geklärt ist“, denn es gibt seit dem 24. 1. 1993 eine schriftliche Vereinbarung die die Sachlage klärt. Darin enthalten ist eine Verpflichtung auf Seiten Renate Mücks, einen neuen Verein zu gründen und diesem dann ein neues Konto zuzuordnen, welches nicht über den 'Verein Frauenpflege Altona' läuft. Allem Anschein nach ist dies noch nicht geschehen, da in dem Artikel vom 26. 1. nach wie vor das Konto der 'Frauenpflege Altona e.V.' angegeben wurde, so daß hier ein Vertragsbruch nahe liegt. Unterzeichnerinnen:

Aktionsgruppe „Hilfe

für vergewaltigte Frauen in Bosnien“

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