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Menschen versagen, Schiffe versinken

Wenn Schiffe auf Grund laufen, kentern oder kollidieren, ist die Unglücksursache meist „menschliches Fehlverhalten“. Mindestens 75 Prozent aller Schiffsunfälle EG-weit seien darauf zurückzuführen, berichtete Frank Ordemann vom Institut für Seewirtschaft und Logistik (ISL) in Bremen beim 31. Verkehrsgerichtstag in Goslar. Weltweit sei die Situation vergleichbar, die Tendenz steigend. Immer häufiger werden Patente deswegen entzogen, weil Schiffsführer nicht zuverlässig, nicht pflicht- und verantwortungsbewußt genug sind oder nicht selbständig handeln.

„Der allgemeine Trend, persönlicher Verantwortung auszuweichen“, wirke sich auch hier aus, meint der Vorsitzende des Bundesseeamtes in Hamburg, Wilhelm H. Lampe. Wie eine Auswertung von Material des Bundesoberseeamtes bei dem Bremer Institut ergab, werden Verkehrs- und Sicherheitsvorschriften nicht befolgt, seemännische Sorgfaltspflichten verletzt. Es wird falsch navigiert, Anlagen und Geräte werden falsch bedient, die Wachen sind unzureichend.

Oft heißt der Fehler aber auch sprachliche Verständigung. Zwei schwere Schiffsunfälle seien in den vergangenen Jahren durch undisziplinierten Sprachgebrauch zumindest mitverursacht worden, weiß Lampe. Dabei sei Sprachkauderwelsch „eine Gefahrenquelle erster Ordnung, zumal in kritischen Situationen“. Auch psychische Belastung verringert die Sicherheit. dpa

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