piwik no script img

Aufs Spiel gesetzt

■ L'art pour l'art

AUFS SPIEL GESETZT

L'Art pour l'art

Wir haben es alle gewußt: Wertvoll können die wirklich einzigartigen Bilder des verkannten Genies Karl Gitter alle werden. Aber auch die Objekte der anderen jungen KünstlerInnen sind sehr interessant. Jetzt schnell kaufen, bevor ihr steigender Bekanntheitsgrad sensationelle Preise erwarten läßt.

Drei bis fünf SpielerInnen können an den Auktionen der Werke der fünf jungen Künstler teilnehmen. Ziel ist es, mit den zugeteilten Kunstobjektkarten und dem Startkapital von einhunderttausend zum Schluß das meiste Geld zu besitzen. Reihum werden aus den verteilten Kunstschätzen Angebote gemacht und versteigert: reihum, kreuz und quer, verdeckt in der Hand oder per Festpreis.

Gespielt wird in vier Runden, deren Ende durch die Akteure selbst bestimmt wird. Sobald die fünfte Karte einer Sorte auf den Tisch kommt, endet die Runde, und es wird ausgewertet. Die Bilder des/r gefragtesten Kunstschaffenden erhalten einen Wert von dreißigtausend pro Stück. Die beiden folgenden jeweils zehntausend weniger. So können zu Beginn einer Runde günstig erstandene Werke eine ziemliche Wertsteigerung erfahren, aber manch sicher geglaubte Geldanlage stürzt ins Bodenlose.

Wieder eins dieser Versteigerungsspiele, bei dem es auf etwas Abwägen und Feilschen ankommt und dann doch bald der Reiz nachläßt? Weit gefehlt! Durch die vielfältigen Einflußmöglichkeiten auf den Verlauf und die unterschiedlichen taktischen Möglichkeiten bleibt es immer total spannend. Bis zur letzten Abrechnung ist fast immer unklar, wer diesmal die Nase vorn hat. Wer gewinnen will, muß spekulieren können und vor allem die Nachfrage für einzelne KünstlerInnen richtig einschätzen können. Bernward Nüttgens

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen