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Die Wüste wächst

■ UNO-Komitee gegründet

New York (IPS) – Ein Drittel der Landfläche der Erde droht Wüste zu werden oder zu versteppen. Das sind 52 Millionen Quadratkilometer Land, 900 Millionen Menschen drohen mit dem Verlust fruchtbaren Bodens auch ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Nahezu jeder Kontinent ist betroffen. Immer schneller breiten sich die Wüsten in Afrika südlich und nördlich der Sahara, in West- und Südasien, Teilen von Südamerika und sogar im Westen der USA aus. Das sind Daten eines offiziellen UNO-Berichts.

Vergangene Woche hat sich nun das „Zwischenstaatliche Komitee zur Bekämpfung der Wüsten“ (INC) konstituiert. Die Gründung eines solchen Gremiums war im vergangenen Juni auf der UNO- Konferenz für Umwelt und Entwicklung beschlossen worden. Es soll bis zum Juni 1994 eine internationale Konvention von Schutzmaßnahmen und -verpflichtungen erarbeiten. Denn die fortschreitende Verwüstung ganzer Erteile hat keinesfalls natürliche Ursachen, sondern ist eine Folge exzessiver Abholzung von Wäldern, falscher Bewässerung, Versalzung und der Übernutzung bereits strapazierter Böden vor allem in den verarmten Ländern der betroffenen Regionen, so die UNO-Konferenz.

Besonders der afrikanische Kontinent leidet unter immer heftigeren und längeren Dürreperioden. Derzeit herrscht in zwei Dritteln aller Länder Afrikas Trockenheit. 65 Millionen Hektar Land hat die Wüste dort in den letzten 50 Jahren verschluckt. Neben der allgemeinen Wüsten-Konvention soll deshalb ein spezieller Maßnahmenkatalog für Afrika entwickelt werden.

Das neue Kommitee wird aus fünf Mitgliedern bestehen, die ein ständiges Büro in Genf unterhalten. Neben dem Vorsitzenden Bo Kjellen aus Schweden sind dies zur Zeit der stellvertretende Vorsitzende Rene Valery Mongbe aus Benin, T.P. Sreenivasan aus Indien und der Peruaner Jose Urrutia. Die Ernennung des fünften Mitglieds eines Berichterstatters steht noch aus. Allen 180 Mitgliedstaaten der UNO steht darüber hinaus eine Mitarbeit im Kommitee frei.

Die erste ordentliche Sitzung des INC wird vom 24 Mai bis 4. Juni in Nairobi stattfinden, vier weitere, jeweils zweiwöchige Sitzungen sind in Genf, New York und Paris geplant.

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