Drei neue Treberläden

■ Stützpunkte für Obdachlose geplant

Berlin. Auf das weitere Ansteigen der Obdachlosigkeit unter Jugendlichen besonders in Ostberlin will die Treberhilfe e. V. 1993 mit der Eröffnung von drei neuen Einrichtungen in Mitte und Lichtenberg reagieren. Die gemeinnützige Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, aus den Bahnen geworfene Jugendliche zu reintegrieren. In Berlin sind nach offiziellen Angaben mindestens 15.000 Menschen obdachlos.

Im Kampf gegen „Obdachlosenkarrieren“ hat die Hilfsorganisation durch die speziellen Angebote zum Arbeiten und Wohnen gute Chancen. „Unsere Vermittlungsquoten liegen zwischen 65 und 70 Prozent“, bilanziert Geschäftsführer Harald Ehlert. Die von ihm geleiteten sogenannten „Treberläden“ und Wohnprojekte in Schöneberg, Wedding und Mitte bieten den Bedürftigen zunächst dreitägige Notübernachtungen an. Gemeinsam mit den Jugendlichen wird ein persönlicher Hilfsplan erarbeitet. Nach etwa zwei Monaten können viele der Hilfesuchenden in Wohnungen, therapeutische Wohngemeinschaften oder für zwei Jahre in vereinseigene Wohnprojekte einziehen. Die Vermittlungsmöglichkeiten werden nach den Worten Ehlerts jedoch auf dem angespannten Wohnungsmarkt immer schlechter. Die mit Mitteln der Sozialämter finanzierte Organisation wird am 1.März in der Marienstraße einen weiteren Treberladen mit zehn Betten eröffnen. Im Juli soll dort dann eine Übergangseinrichtung entstehen. Außerdem ist noch in diesem Sommer ein weiterer Treberladen in Lichtenberg für 80 Jugendliche vorgesehen. ADN