Kaum Hoffnung auf Zinssenkung

■ Bundesbank will an Geldpolitik festhalten

Frankfurt/Main (dpa) – Trotz wachsenden Drucks aus dem In- und Ausland auf die Bundesbank steht in der deutschen Geldpolitik offenbar keine Kursänderung bevor. Die Chance einer Leitzinssenkung auf der heutigen Zentralbankratssitzung wird unter Experten als gering geschätzt. „Man sollte keine großen Hoffnungen hegen“, hieß es in Finanzkreisen. Diese Bewertung wird dadurch gestützt, daß nach dem Ende der Sitzung unter Bundesbankchef Helmut Schlesinger keine Pressekonferenz vorgesehen ist. Dennoch wird nicht ausgeschlossen, daß die Währungshüter den Fuß doch ein wenig von der Bremse nehmen: Bei dem am Mittwoch zugeteilten Wertpapierpensionsgeschäft – mit dem sich die Banken kurzfristiges Geld besorgen – zeigte der Zinssatz mit 8,57/8,58 Prozent leicht fallende Tendenz. „Das ist aber noch kein zwingender Fingerzeig für eine Änderung der Geldpolitik“, lautete ein Kommentar. Nach wie vor steht der Diskontsatz auf 8,25 Prozent, der Lombardsatz auf 9,50 Prozent. Handlungszwang für die Währungshüter dürfte spätestens mit der Bekanntgabe der Geldmengenentwicklung für Januar entstehen, die mit nur vier Prozent günstig ausfallen soll.