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Münchner Investorengruppe will in Friedrichstadtpalast einsteigen

■ Kultursenat prüft Privatisierungskonzept/ Investition von 25 Millionen Mark?/ Ex-Intendant will Personalabbau stoppen

Berlin. Eine Investorengruppe um den Münchner Unternehmer Benedikt Symeonidis will jetzt in den Friedrichstadtpalast einsteigen. Ein entsprechendes Privatisierungskonzept der Investoren werde gegenwärtig noch geprüft, ob es auch wirklich „niet- und nagelfest“ sei, bestätigte Wolfgang Abramowski von der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten gestern. An Gesprächen sei auch der Friedrichstadtpalast-Intendant Julian Herrey beteiligt.

Das Unternehmen will, wie es hieß, 25 Millionen Mark im Friedrichstadtpalast investieren. Der frühere Intendant Hans-Gerald Otto, der als Berater an der Konzeption mitwirkte, sagte dazu: „Mit dieser Summe auf einen Hieb läßt sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit herstellen.“ In erster Linie ginge es jedoch um die Sicherung des „eigenständigen künstlerischen Profils“ des Revuetheaters, das als ein „zweites Las Vegas“ keine Zukunft hätte. Der gefürchtete Personalabbau, mit dem sich das Haus in den letzten Monaten in die Schlagzeilen brachte, könnte gestoppt werden, meinte Otto. Von 520 Stellen sollen laut Konzept 475 erhalten werden.

Ganz neu sei das Projekt nicht. Otto, der bis Ende 1991 den Friedrichstadtpalast leitete, berichtete von ersten diesbezüglichen Privatisierungsvorschlägen bereits zu seiner Amtszeit. Die im Mai/Juni 1992 beim Kultursenator vorgelegten Pläne seien zu Jahresbeginn noch einmal konkretisiert worden. Man gehe davon aus, daß das Land Berlin im ersten Jahr 18 Millionen Mark beisteuere, um das entstehende Finanzloch auszugleichen. Innerhalb von zehn Jahren könnte nach Auffassung Ottos die staatliche Bezuschussung völlig abgebaut werden.

Gegenwärtig wird der Friedrichstadtpalast mit 23,3 Millionen Mark jährlich subventioniert. Nach den Senatsplänen sollte die Privatisierung des Friedrichstadtpalastes und seine Überführung in eine landeseigene GmbH im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein. Jetzt wäre sogar eine „total eigenständige Form“ einer GmbH möglich, meinte der Sprecher der Kulturverwaltung.

Ein Sprecher des Friedrichstadtpalastes meinte zu den bekanntgewordenen Plänen lediglich, der Kulturverwaltung lägen mehrere Konzepte über die Zukunft des Hauses vor. Alle müßten auf ihre „Realisierbarkeit und Seriösität“ geprüft werden. dpa

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