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Neu im Kino: Die Hafenpiraten 2

Neu im Kino:

Die Hafenpiraten 2

Nirgends ist man vor ihnen sicher! Die Hafenpiraten verkaufen in Island einem arabischen Scheich Geysire als Ölquellen; sie klauen netten Touristinnen in New York die Fotoapparate und schmuggeln, unter einem Ruderboot verborgen, ein ganzes U — Boot in den Bremer Hafen. Hans Joachim Hofmann und Ali Eichelbach von den Fehrfeld Studios nennen ihre neue Produktion im Untertitel „Der neue Bremer Aufklärungsfilm zur vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ - und so sieht er auch aus.

„Die Hafenpiraten Teil 2“ ist eine Parodie auf die alten Wochenschauen. Die oft körnigen und schlecht belichteten schwarzweiß Aufnahmen wurden mit zackiger Filmmusik unterlegt, und ein Kommentator erzählt mit extrem norddeutschem Zungenschlag, was Kapitän Alphonso und seine Kumpanen alles verbrochen haben.

Im Grunde ist der Film eine Abfolge von komischen Effekten, und diese schaffen Hofmann und Eichelbach fast ausschließlich mit filmischen Mitteln. Erst durch den Schnitt, durch die Diskrepanz zwischen Bild, Musik und Sprache oder durch Filmtricks wie „stop motion“ bekommen die einzelnen Episoden ihren absurden Sinn. Außerdem haben die beiden Filmemacher ein gutes Gespür für originelle Drehorte. Die Bilder von Island und New York sehen zwar ein wenig wie bessere Urlaubsfilmchen aus, aber ihre Aufnahmen von einem Segelschiff, aus einer Gefängnisszelle oder von einem Leuchtturm wirken dramatisch und originell. Den beiden Tüftlern es ist es gelungen, dem Zuschauer mit jeder Einstellung den Spaß zu vermitteln, den sie beim Basteln und Drehen gehabt haben.

In der letzten Episode des 23 Minuten langen Films fährt ein Frachtschiff im Zeitraffer in einem irrem Tempo die Weser herunter, wieder ein schweres Vergehen: zu schnelles Schippern. Wilfried Hippen

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