: Ein Blick über den ABM-Tellerrand
Andere Städte und Länder, das wurde am Donnerstag deutlich, sind nicht ganz so ABM-abhängig wie Hamburg. So arbeitet die Beratungsstelle LaBIB in Hannover schon heute so gut wie gar nicht mit dieser AfG-Förderung. Die staatliche Unterstützung von Beschäftigungsinitiativen hat dort ausdrücklich das Ziel, innerhalb von fünf Jahren unabhängige Betriebe zu schaffen. Allein 1992, so LaBIB- Vertreterin Hildegard Jansen, seien mit einer Anschubfinanzierung von je 14000 Mark 702 Arbeitsplätze geschaffen worden. Auch in Schleswig-Holstein versucht man den Blick weg vom unzuverlässigen ABM zu wenden. Ein verläßlicheres Mittel, so Peter Kessler von der Beratungsstelle in Neumünster (BSH), sei die Förderung nach dem Sozialhilfegesetz. Ein entscheidender Vorteil: Projekte, die sich so finanzieren, dürfen wirtschaftlich arbeiten. So produziert ein Projekt der BSH Lasten-Fahrräder, die an Fremdenverkehrsorte verkauft werden. In Österreich ist das dortige AfG schon vor zehn Jahren gelockert worden. Sozialökonomische Betriebe dürfen wirtschaftlich arbeiten, müssen sogar 30 Prozent
der Kosten über den Markt abdecken.
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