■ Mit der Inflation auf du und du: Teure Sicherheit
Wiesbaden/Berlin (AP/ AFP/taz) – Das Leben in Westdeutschland ist im Januar durch die Mehrwertsteuererhöhung von 14 auf 15 Prozent deutlich teurer geworden: 4,4 Prozent mehr als vor einem Jahr kostete der Warenkorb, den das Bundesamt für Statistik seiner Inflationsberechnung zugrunde legt. Wie das Statistische Bundesamt in seiner gestern in Wiesbaden veröffentlichten endgültigen Januarabrechnung darlegte, trug die Mehrwertsteuererhöhung allein schon mit einem halben Prozentpunkt zum Inflationsanstieg bei.
Besonders kräftig verteuerten sich binnen Jahresfrist Dienstleistungen aller Art und Reparaturen mit 6,8 Prozent, gefolgt von Wohnungsmieten, deren Durchschnittspreise um 6,3 Prozent angehoben wurden. Besonders teuer leben Menschen mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis, denn die Versicherungsbeiträge stiegen um 13,3 Prozent im Vergleich zum Januar 1992.
Überdurchschnittlich viel teurer wurden außerdem der Besitz und der Erwerb eines Autos: Kfz-Reparaturen legten um 7,4 Prozent zu, Neuwagen kosteten 6,1 Prozent mehr. Bei den Nahrungsmitteln stiegen überdurchschnittlich die Preise für Brötchen (+7,1 Prozent) und Bier (+5,5 Prozent).
Billiger wurde dagegen die Ernährung für Vollwertfans: Die Preise für Frischobst sanken um 24,7 Prozent, für Frischgemüse um 9,0 Prozent. Auch frischer Fisch war (um 6,6 Prozent) billiger zu bekommen.
Am stärksten stiegen die Kosten für einen Vier-Personen- Haushalt mit höherem Einkommen, der innerhalb eines Jahres 4,8 Prozent mehr bezahlen mußte. Haushalte mit zwei Personen und geringerem Einkommen (Rentner und Sozialhilfeempfänger) kamen mit 3,5 Prozent etwas günstiger weg.
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