piwik no script img

Neue Giftgasfabrik?

■ Wieder sollen deutsche Firmen an einer Giftgasanlage in Libyen mitgebaut haben

Bonn (AP) – Deutsche Firmen sollen nach einem Bericht der Welt am Aufbau einer neuen Chemiewaffenfabrik in Libyen beteiligt sein. Es liefen mehrere Ermittlungsverfahren, und in einem Fall stehe eine Anklage kurz bevor, schrieb das Blatt unter Berufung auf Nachrichtendienste.

Standort der neuen unterirdischen Anlage sei der Ort Tarhuna 65 Kilometer südöstlich von Tripolis. Mit dem Bau sei im vergangenen Jahr begonnen worden. Libyen habe inzwischen alle Anlagenteile zusammengekauft, die Fabrik sei jedoch noch nicht betriebsbereit. Die Pläne entsprächen in den wesentlichen Details denen für Rabta. Am Bau der dortigen Anlage in den 80er Jahren waren deutsche Firmen maßgeblich beteiligt.

Die deutschen Unternehmen hätten sowohl Anlagen zur Errichtung von Maschinen als auch Chemikalien zur Herstellung von Chemiewaffen geliefert, ihre Beteiligung sei „allerdings offenbar weit geringer“ als im Fall Rabta, auch seien sie über den Verwendungszweck ihrer Maschinen teilweise nicht in Kenntnis gesetzt worden. Er sei auch in den Anträgen auf Genehmigungen beim Bundesausfuhramt verschleiert worden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen