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"Ein Hundeleben"

■ Museumsdorf Cloppenburg zeigt die Kulturgeschichte des Hundes

„Ein Hundeleben“

Museumsdorf Cloppenburg zeigt die Kulturgeschichte des Hundes

Es sind nicht die ständig bemühten Klasse- und Rassehunde, die Schoß-, Prestige- und Vorzeigehunde, die im Vordergrund stehen, sondern die „schweigende hündische Mehrheit“. Die ab Sonntag (21. Februar) gezeigte Ausstellung im Museumsdorf Cloppenburg „Ein Hundeleben — Von Bauernhunden und Karrenkötern“ stellte den Hund als Arbeitstier in den Vordergrund, und befaßt sich mit den Alltagsgeschichten einer geliebten und geschundenen Kreatur.

Den Vettern der Wölfe, seit Jahrtausenden als Kampf-, Wach- und Jagdhunde treue Hausgenossen des Menschen, wurden in den vergangenen Jahrhunderten auch andere Arbeitsgebiete zugeteilt: In Trettrommeln eingesperrt, an Rollbander gefesselt setzten sie im Laufschritt Butterfässer und Mühlen in Gang, drehten die Spießbraten über den Feuerstellen, ließen Wasserräder rotieren oder zogen im Gespann Kutschen, Karren oder Schlitten.

Dies sei niemals in eine quälende Tierschinderei ausgeartet, hat Hermann Kaiser dokumentiert. Zwei- oder dreimal die Woche für eine Stunde die Trommel zu treten oder vor einen Wagen gespannt zu werden, stelle für einen Hund weniger ein Problem dar, als in einer kleinen Stadtwohnung ausharren zu müssen. Dennoch habe bereits Ende des vorigen Jahrhunderts der Druck der öffentlichen Meinung den Hund als „Arbeitstier“ aus seiner mißlichen Lage befreit. Die kulturgeschichtliche Ausstellung hat neben der Kategorie „nützliche und unnütze Hunde“ auch das vertrakte Mensch-Hund-Verhältnis zum Thema: Auf der einen Seite die Hochachtung vor dem Mut und der Treue dieses Tieres, auf der anderen die Verachtung für die Gattung Hund. „Es gibt keinen Begriff, der als übleres Schimpfwort gebraucht wird als alles, was mit Hunden zusammenhängt“, umschreibt Hermann Kaiser diese Art der menschlichen Bewußtseinsspaltung. Heinrich Heeren/dpa

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