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Frau bleibt zu Hause-betr.: "Elternprotest gegen teure Kita-Plätze", taz vom 17.2.93

Betr.: „Elternprotest gegen teure Kita-Plätze“, 17. 2. 1993

Liebe tazlerInnen,

1. Der Höchstsatz von 140 DM gilt nur für Kinder in Hort-Gruppen, also für Schulkinder, die eine Betreuung, außer in den Schulferien, natürlich nicht ganztags in Anspruch nehmen. Ansonsten zahlen wir z.B. auch jetzt schon 512 Mark für zwei Kinder.

2. Das Entscheidende ist aber, daß bisher jeder Einzelfall geprüft und individuell berechnet wird, d.h., in Härtefällen kann selbst der Mindestelternbeitrag von 60 Mark auch jetzt schon z.T. oder ganz entfallen. Das, was Herr Näther als neueste Errungenschaft für Geringstverdienende propagiert, ist also schon längst machbar.

3. Der Knackpunkt liegt für mich aber noch an einer ganz anderen Stelle als der Beitragserhöhung an sich. Diese ist vielmehr als eine Bemühung in dem Konzept zu sehen, Krippen- und Hortgruppen möglichst ganz einzusparen, z.B. indem angeblich kein Bedarf mehr für Hortplätze mehr da ist -weil sich viele Eltern ebendiese nicht mehr leisten können! Schon jetzt werden keine neuen Krippen- und Hortplätze mehr eingerichtet, und das bedeutet längerfristig, genau wie überhöhte Beitragssätze, daß frau wieder zu Hause bleiben muß. Und dies sicher zur Freude vieler PolitikerInnen (!), nicht nur aufgrund der akutellen Arbeitsmarktsituation. Mit freundlichen Grüßen Ulrike Kirschner

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