piwik no script img

Grünes Licht am O-Weg

■ Marathonsitzung mit den EinwenderInnen räumt Zweifel an Fußgängerzone aus

Grünes Licht am O-Weg

Marathonsitzung mit den EinwenderInnen räumt Zweifel an Fußgängerzone aus

Sitzugnsmarathon in der Schule an der Schaumburger Straße. Von vier Uhr nachmittags bis zehn Uhr am Abend non Stop saßen am Montag eine ganze Reihe Behördenvertreter rund 120 Viertelbewohnern und Geschäftsleuten gegenüber. Einziger Tagesordnungspunk: Die Umgestaltung des Straßenzuges Ostertorsteinweg/Vor dem Steintor und was es dagegen zu meckern gibt. Ein Einwand nach dem nächsten gegen das Projekt wurde vorgebracht und von den Behördenvertretern kommentiert. Und am Ende stand für die meisten das Fazit, daß nun dem Baubeginn kaum noch etwas entgegensteht.

Eigentlich waren zwei Termine angesetzt worden. Doch schon am Montag war die Liste so weit abgearbeitet, daß am Dienstag nur noch 19 EinwenderInnen kamen. Und weil die Schule so schlecht geheizt war, sollen sie ihre Bedenken am kommenden Donnerstag loswerden. Die Anhörung verlief um Dimensionen friedlicher als die Diskussionen der letzten Monate. „Es ist Bewegung in die Fronten gekommen“, kommentierte Bremens oberster Verkehrsplaner Gerd-Axel Ahrens. Dazu beigetragen hat vor allem das Verhandlungsgeschick. Mehr als 60 Einwender aus dem ostertorschen Einzelhandel hatten sich zusammengetan und waren gegen die Umgestaltung zu Felde gezogen. Doch nach zähen Verhandlungen konnten die größten Bedenken aus dem O-Weg geräumt werden. Einwender-Anwalt Ernst Albert hielt eine höchst zurückhaltende Rede: Die Maßnahmen müßten „konstruktiv begleitet“ werden.

Für Sinneswandel gibt es vor allem zwei Gründe: Den Kaufleuten wurde signalisiert, daß der Umbau Schritt für Schritt realisiert werden soll und vor allem sollen offensichtlich fehlgeschlagene Maßnahmen zurückgeholt werden können. Die Mehrzahl der Einzelhändler scheint die Fußgängerzone mittlerweile eher als Chance, dann als Gefahr zu verstehen.

Übrig blieb ein ganzer Berg kleinerer Probleme, von denen eine ganze Reihe entkräftet werden können. Wenn sich Geschäfte nicht an die Lieferzeiten halten können, dann soll es dafür Sondergenehmigungen geben. Und als ein Anwohner der Humboldtstraße behauptete, daß mit der Sperrung des Steintors der Verkehr vor seiner Haustür mindestens doppelt so schlimm würde, da ließ sich Klaus Hinte vom Stadtamt zu dem Versprechen hinreißen, daß kein Auto zusätzlich durch die Humboldtsraße fahren wird. Dafür könne er garantieren.

Nun bekommen alle EinwenderInnen einen Bescheid, und dann muß abgewartet werden, ob es Klagen gegen die Pläne gibt und ob diese Klagen aufschiebende Wirkung haben. Dann kann es aber losgehen. Gerd-Axel Ahrens: „Möglichst noch in diesem Jahr.“ J.G.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen