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Kita-Betreuung statt Bier!

Demo mit Rasseln und Trompeten gegen Neuregelung der  ■ Kita-Beiträge

Mit Rasseln und Trompeten protestierten gestern Eltern, Kinder und Erzieher auf dem Rathausmarkt gegen die Beitragsänderungen für Kita-Plätze. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderten sie die Rücknahme der für August geplanten Änderung und den „Null-Beitrag“ für alle Eltern. Sie befürchten, daß Kindergärten unbezahlbar, unbetreute Kinder zu sozial isolierten Schlüsselkindern werden.

Die von Schulsenatorin Rosemarie Raab am Montag präsentierte neue Fassung des Berechnungssystems konnte die Eltern nicht beruhigen. Diese war zwar auf Druck der Eltern korrigiert worden, (Begrenzung des Höchstsatzes für Hortplätze auf 350 Mark und die Anhebung der Einkommmensgrenze für einen „Null-Beitrag“ auf 4000 Mark für Kinderreiche), aber nach wie vor bleibe sie sozial ungerecht, so die Elterninitiative Hamburger Kindergärten. Mitglied Klaus Lange: „Wenn nur noch das Einkommen, aber nicht die Miete und andere Belastungen, angeguckt wird, kommt es zu sozialen Härten.“

Mit der Erhöhung wolle der Senat die Nachfrage nach Kindergartenplätzen reduzieren, da sind sich Eltern, Erzieher und Gewerkschaft einig. GEW Referent Andreas Hamm: „Der Senat kann dann sagen, es gibt gar keine Wartelisten.“

Erzieher Martin Henke befürchtet, daß die Hälfte aller Schulkinder aus den Horten abgemeldet werden: „Die Eltern überlegen sich, ob sie für die drei- bis vierstündige Betreuung ihres Schulkinds 350 Mark ausgeben.“ Er prophezeit: „Die Kinder bekommen den Haustürschlüssel in die Hand gedrückt, und statt Betreuung haben sie dann nur die Mikrowelle oder sogar das Bier aus dem Keller“.

Wird der Hortplatz teurer, achten Eltern mehr auf die Betreuungsqualität. „Die Erzieher sind aber jetzt schon überlastet. Werden Gruppen von 20 auf 24 Kinder vergrößert, ist keine gute Arbeit mehr drin“, sagt Martin Henke. Das dürfe dem Senat nicht egal sein, so GEW-Referent Andreas Hamm: „Ob die Eltern nun nicht zahlen können oder zahlen wollen, es geht doch erstmal zu Lasten der Kinder.“ Katrin Wienefeld

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