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Arbeitsmarkt weiterhin geteilt

■ Arbeitslosigkeit steigt im Westen, im Osten Rückgang

Berlin. Die Entwicklung auf dem Berliner Arbeitsmarkt bewegt sich in beiden Stadthälften weiter gegensätzlich. Während sich im Osten nach dem drastischen Anstieg zu Jahresbeginn die Lage wieder leicht entspannt hat, stieg die Arbeitslosigkeit im Westen weiter an und erreichte im Februar einen neuen Spitzenwert nach der Wende.

Nach gestern veröffentlichten Angaben des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg ist die Zahl erwerbsloser Männer und Frauen in Westberlin um knapp 1.000 auf 122.917 gestiegen. Das sind 17.342 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 12,5 Prozent nach 12,4 Prozent im Januar. Im Ostteil hat sich die Zahl der Arbeitslosen dagegen von 93.536 auf 92.681 nach unten bewegt. Die Quote sank von 13,7 auf 13,6 Prozent. Insgesamt waren in der Stadt 215.598 Menschen erwerbslos, nach 215.521 im Januar.

Im Westen Berlins wirkten sich sowohl jahreszeitliche Einflüsse als auch die weiterhin schwache Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt aus, hieß es. Die verschlechterte Auftragslage der Wirtschaft hat zu einem spürbaren Anstieg der Kurzarbeit von 12.204 auf 15.386 geführt. Betroffen waren vor allem die Elektrotechnik sowie der Maschinenbau. Saisonbedingt nahm die Zahl der Kurzarbeiter auch im Baugewerbe zu. Die Zahl der ABM-Beschäftigten ging von 6.486 auf 6.299 zurück. Die Zahl arbeitsloser Ausländer hat gegenüber dem Vorjahr überproportional um 25,7 Prozent auf 27.587 zugenommen. Knapp jeder vierte Ausländer im Westteil der Stadt ist damit arbeitslos.

Im Osten Berlins ist die Zahl der ABM-Beschäftigten Ende Februar drastisch von 29.118 auf 24.116 zurückgegangen. Davon sind mehr als die Hälfte Frauen. Die Zahl der Kurzarbeiter nahm auf 7.545 ab, das waren 320 weniger als im Januar sowie 6.223 weniger als vor einem Jahr. Etwa ein Drittel aller Kurzarbeiter arbeitete weniger als 25 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit. dpa

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