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Hautkrebs für alle: Das nördliche Ozonloch wächst

■ 40 Prozent weniger über Deutschland

Offenbach (AP/taz) – Der Ozongehalt in der Stratosphäre über Deutschland ist in diesem Winter dramatisch gesunken. Das berichtete der Deutsche Wetterdienst. Die Offenbacher Meteorologen führen diese beängstigende Entwicklung auf eine Häufung von Hochdruckwetterlagen, der ungehemmten Chlorzufuhr durch menschliche Aktivitäten sowie den Ausbruch des philippinischen Vulkans Pinatubo zurück.

Am Freitag vergangener Woche hatte die Genfer Weltorganisation für Meteorologie eröffnet, daß die Ozonwerte über den nördlichen Teilen Europas und Amerikas seit Mitte Dezember um mehr als zwanzig Prozent niedriger als normal gelegen hätten. Dies bedeutet, daß die für Lebewesen aller Art schädliche UV-Strahlung der Sonne entsprechend weniger abgefangen wird. Ein Sprecher der Genfer Behörde kommentierte diese Beobachtung: „Das ist ein neuer Niedrig-Ozon- Rekord.“ Nach einem Bericht der englischen Zeitung The Observer wurden nicht nur in Skandinavien, sondern auch in Kanada und Japan neue Rekordwerte gemessen.

Diese beängstigende Entwicklung macht auch an den deutschen Grenzen nicht halt. So hat das Meteorologische Observatorium auf dem Hohen Peißenberg in Oberbayern im Höhenband zwischen 13 und 20 Kilometern für Januar einen Ozonverlust um 40 und für Februar um 30 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittelwert gemeldet. Das Observatorium Lindenberg in Brandenburg gab für den vergangenen Winter 1991/92 Abweichungen nach unten zwischen 20 und 40 Prozent und für den jetzigen Winter Verringerungen des Ozongehalts zwischen 20 und 30 Prozent an.

Den Meteorologen der nördlichen Hemisphäre bleibt derzeit nichts anderes übrig, als darauf zu warten, ob und wann der Ozongehalt wieder ansteigt.

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