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Von Pfeifen und Kaffeeständen

■ FC St. Pauli: Schiedsrichter Michael Prengel und das 0:2 bei Hansa Rostock

EINWURF, AUSWURF

Von Pfeifen und Kaffeeständen

FC St.Pauli: Schiedsrichter Michael Prengel und das 0:2 bei Hansa Rostock

Christian Hinzpeter konnte es einfach nicht mehr ertragen. Die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit verbrachte der Vizepräsident des FC St.Pauli an einem Kaffeestand in den Katakomben des Rostocker Ostseestadions und flüchtete sich in skatologische Ausdrücke. Ein gewisser Michael Prengel war der Grund dafür, warum der Obersanktpaulianer seinen Arbeitsplatz auf der VIP-Tribüne verließ. Herr Prengel gehört zu denjenigen, die im bezahlten Fußball schiedsrichten, ein Mann mit der Pfeife also. Und zwar einer, dem nicht nur von den Stehtraversen nachgesagt wird, er pfeife gerne für die Heimmannschaft.

Der munter aufspielende FC St. Pauli jedenfalls war am Sonnabend vor 8000 Zuschauern im Rostokker Hansa-Stadion chancenlos angesichts der Leistung des Unparteiischen. Nachdem er Jörn Schwinkendorf und den überragend spielenden Bernd Hollerbach mit gelben Karten bedachte, wollte er auch der Heimmannschaft etwas gutes tun. Ein Pfiff in der 35. Minute, ein Fingerzeig auf den Elfmeterpunkt nach einem Zweikampf mit Schwalbe im St.Pauli-Strafraum bescherte den Rostockern einen Strafstoß, den Heiko März verwandelte.

Die von Seppo Eichkorn gecoachten Jungs aus dem Hamburger Schmuddelviertel taten ihr bestes, um das zehnte Spiel ohne Niederlage oder aber auch das 15. Remis in dieser Saison zu feiern. Trotz kraftvollem Angriffsfußball und der überfälligen Auswechslung von Klaus Ottens wollte die Kunststoffkugel wieder einmal nicht ins gegnerische Tor. In der 69. Minute wurde das von Herrn Prengel begonnene Werk von Olaf Bodden vollendet, durch einen Konter zum 2:0-Endstand.

kader

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