: Der unerträgliche Zwang zum Toreschießen
■ FC St. Pauli: Bestbesetzung gegen Düsseldorf (Heute 20 Uhr, bekannte Arena) / Verhandlungen ab nächster Woche
Bestbesetzung gegen Düsseldorf (Heute 20 Uhr, bekannte Arena) / Verhandlungen ab nächster Woche
Düstere Aussichten beim FC St. Pauli. Gestern saß der geschäftsführende Vizepräsident Christian Hinzpeter im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Die Stromversorgung in der Geschäftsstelle des Millerntorclubs war zusammengebrochen.
Bessere Aussichten indes für die Mannschaft des Vereins vor dem Heimspiel gegen das Tabellenschlußlicht Fortuna Düsseldorf. Die zuletzt in Rostock bis auf den Abschluß überzeugende Mannschaft kann wieder auflaufen. Für den enttäuschenden Klaus Ottens wird Leonardo Manzi neben Ari Hjelm wieder sein Glück im Sturm versuchen. Und Leo muß Tore schießen, will er einen neuen Vertrag erhalten. Sein freundliches Wesen und der Hauch von Exotik, der von seiner Spielweise ab und an ausgeht, reichen nicht mehr aus. Auch sein Status als Liebling der Gegengerade beschert ihm keine besseren Karten im Vertragspoker. Die Tatsache, daß seine Kickkünste einem Spielervermittler gehören, an dem der Kiezclub eine jährliche Leihgebühr abdrücken muß, könnte seinem Verbleib am Millerntor den Garaus machen. Wenn Engagement nicht das einzige ist, was ihn auszeichnet.
Zwei Heimspiele hat der FC St. Pauli in Folge gewonnen. „Wir haben da immerhin eine kleine Serie aufgestellt“, freute sich Trainer Seppo Eichkorn mit einer Spur von Sarkasmus in der Stimme nach dem 3:1 gegen die Spielvereinigung Unterhaching. Nachdem die letzte Serie des Vereins — neun Spiele ungeschlagen — beim Auswärtsspiel in Rostock ein Ende gefunden hat, ist ein Sieg lebensnotwendig für den Kiezclub, will man nicht in den Niederungen des Fussballsports versinken. Nur ganze zwei Tore trennt die Eichkorn-Riege von einem Abstiegsplatz. Düsseldorf indes kann einigermaßen unbeschwert aufspielen. Sieben Punkte fehlen den Düsseldorfern um aus der Abstiegszone wieder rauszukommen. Der direkte Durchmarsch von der Bundesliga in den fußballerischen Low-Budget-Bereich ist unabwendbar.
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