piwik no script img

Haben die Chemie-Wölfe jetzt etwa Kreide gefressen?

Der Verband der Chemischen Industrie für die nördlichen Bundesländer (VCI Nord) hat seine 280 Mitgliedsunternehmen zu strengen Sicherheitskontrollen aufgerufen. Insbesondere die neun Firmen mit zusammen 17 Anlagen, die gegenwärtig noch „unter ähnlichen Bedingungen wie die Hoechst AG in Griesheim“ arbeiten, sollten mögliche Schwachstellen „Punkt für Punkt überprüfen“, sagte der VCI- Landesvorsitzende Kurt Eiglmeier am Mittwoch abend in Hannover.

Seit Jahren gebe es Prüfungen externer Sachverständiger und von Sicherheitsexperten der Behörden oder Technischen Überwachungsvereine. Und die jüngsten Unfälle in Hessen würden sich nun als „Motivationsschub bis zum letzten Mitarbeiter“ auswirken.

Entscheidende Phasen der Chemieproduktion müßten in den Betrieben sicherer gemacht werden, damit sich die Hoechst-Katastrophe nicht wiederhole. „Wenn ein Augenpaar zur Sicherheitskontrolle nicht ausreicht, muß eben ein zweites her“, sagte Verbandschef Eiglmeier. Wie das? Ein Sprecher der IG Chemie kritisierte den Personalabbau und die mangelhafte Qualifikation von Mitarbeitern, die ein Sicherheitsrisiko darstellen könne. „Ein gut ausgebildeter Chemiefacharbeiter hätte wahrscheinlich in Griesheim keinen entscheidenden Fehler gemacht“, hieß es von der Gewerkschaft. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen