: Brasilianische Momente im Leben
■ FC St. Pauli: 2:2 in Osnabrück / 15. Remis des Kiezclubs in dieser Saison / Järvinen traf zweimal
2:2 in Osnabrück / 15. Remis des Kiezclubs in dieser Saison /Järvinen traf zweimal
Eine geschlagene Minute sah es im Stadion an der Bremer Brücke in Osnabrück so aus, als könne der FC St.Pauli zum zweiten Male in dieser Spielzeit auf gegnerischem Platze zwei Punkte erkämpfen. St. Pauli-Spielmacher Peter Knäbel beschränkte sich für einen Augenblick nicht nur aufs Laufen und paßte den Ball, Uwe-Bein-gleich, in den Osnabrücker Strafraum zu Petri Järvinen, der keine Schwierigkeiten hatte, VfL-Schlußmann Dreszner zu überwinden. Eine Minute später: Rückkehr in die St.Paulianische Realität. Freistehend vor dem Hüter des Millerntorgehäuses, den zögerlichen Klaus Thomforde, besorgte der Osnabrücker Spieler Meinke (Wo war Schwinkendorf?) den 2:2 Endstand.
Damit darf die von Seppo Eichkorn gecoachte Riege das 15. Remis in dieser Spielzeit feiern. Ein Ergebnis, das schon zur Halbzeit absehbar war. 20 Minuten stürmten die Gastgeber munter drauflos, erzwangen eine Reihe von Chancen und erzielten unter Mithilfe von Jörn Schwinkendorf (Traumvorlage an den Gegner) bereits in der 4. Minute das 1:0 durch Mijas.
Nach Verpuffen der Anfangsoffensive der Osnabrücker beschlossen die Jungs vom Millerntor sich zu wehren. Leonardo Manzi war es dann, der durch die bei ihm so selten vorkommenden brasilianischen Momente im Fußballerleben — sprich: einen gelungenen Hackentrick auf Petri Järvinen — das 1:1 einleitete.
Der FC St.Pauli konnte somit seinen Tabellenplatz jenseits der Positionen, die für die Oberliga qualifizieren, festigen. Osnabrück, nach NDR-Diktion ein Nordclub, kann sich indes schon langsam auf einen heißen Herbst in der höchsten Klasse im minder bezahlten Fußball einrichten.
kader
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