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Unterm Strich

Erinnern Sie sich noch, vor ein paar Jahren gab es doch diese ganzen Veranstaltungen für den Frieden, also „Schnarchen für den Frieden“, „Schweigen für den Frieden“, „zu Hause bleiben für den Frieden“, und man konnte sich noch allerhand andere Dinge für den Frieden ausdenken. War Klasse, hat Spaß jemacht. Dieser Tage gibt es, aus gegebenem Anlaß, allerhand Spektakel gegen Fremdenfeindlichkeit, so zum Beispiel in Leipzig. Dort hielt man gestern ein großes Open-air-Konzert mit 13 Gruppen, das Motto: „Gewalt ätzt“. Dabei waren, wen überrascht's: BAP, Peter Maffay, Heinz Rudolf Kunze, Die Prinzen, Konstantin „nu wein doch nich“ Wecker, Angelika Weiz und die Zöllner. Das Ereichnis wurde live vom Jugendradio des Mitteldeutschen Rundfunks, DT 64, übertragen.

Gestern ging in Berlin eine Tagung zum Thema Exil deutscher Juden während der NS-Zeit zu Ende. An dem Jahrestreffen der Gesellschaft für Exilforschung in Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin stellen Historiker und Literaturwissenschaftler Biographien und Selbstverständnis jüdischer Emigranten vor.

Niemand hat Frederike von Strechow daran gehindert, die Marlene zu geben in Teddy Hands mißlicher Inszenierung von „Sag mir, wo die Blumen sind“, mit der der Berliner in 10 Tagen malträtiert wird. Malträtiert? Als hätten sie unsere Warnungen nicht gehört, haben bereits Zigtausende aus der Hauptstadt und der Republik Karten vorbestellt wie die Blöden. Ja, ich mein': Hört denn keiner auf uns? Machen wir uns hier zum Heinz, bloß damit Produzent Friedrich Kurz, der vor wenigen Wochen noch nicht einmal einen Text in der Hand hatte, einen Reibach machen kann? Frederike von Strechow hat ungefähr soviel Brillanz wie die Banane, die seit geraumer Zeit auf dem Fensterbrett vor sich hinlebt; und das ist doch für die einzige deutsche Schauspielerin von Weltformat, die in den Dreißigern dem Tausendjährigen die Stirn bot, ein ganz klein bißchen schade, oder nicht?

Noch immer jeden Monat bekommt Johanna „Klementine“ König, an die sich nur so steinalte Mitbürger erinnern wie Ihre heutige Kurzmelderin, zwo, in Worten zwo, Pakete Ariel ins Haus jeschickt. Die B.Z. hatte damals den Skandal bei der „Frau, die ganz Deutschland reingewaschen hat (sic!), entdeckt: Rot verfärbte Unterhosen ihres Mannes hingen draußen bei ihr auf der Leine. Wie konnte das passieren? Wissen Sie noch? Porentief rein war immer alles gewesen. Uns kommt immer noch ein Lenor-Gewissen aus dem Hinterhalt an den Hals, und wir fragen uns ständig, was wir falsch gemacht haben? Klementine ist Berlinerin, wie Sie schon ahnten, und auch wir sind von der schnellen Truppe und wollen nun wirklich nach Hause, die blauen kleinen Zehen auftauen.

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