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Das Hesse-Orakel: Zinsen fallen

■ Landeszentralbank: Kredite für 22 Milliarden lockergemacht

Das Hesse-Orakel: Zinsen fallen

Landeszentralbank: Kredite für 22 Milliarden lockergemacht

Die Periode kleiner Zinssenkungen der Bundesbank sei noch nicht zu Ende. Dies sagte am Dienstag Professor Helmut Hesse, Präsident der Landeszentralbank (LZB) der Freien Hansestadt Bremen, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Hannover). 1992 hätten die Banken überdurchschnittlich gut vedient, was sich in diesem Jahr nicht wiederholen werde. Der Wettbewerbskampf um gute Kreditnehmer werde zunehmen.

Die Landeszentralbank ist seit dem 1. November 1992 aus der Zusammenfassung der bisherigen Landeszentralbankbereiche Bremen und Niedersachsen sowie der Einbeziehung des Landes Sachsen-Anhalt hervorgegangen. Die Integration von Bremen sei zwar noch nicht hundertprozentig erfolgt, aber besser als erwartet verlaufen, sagte Hesse.

Die im Geschäftsbereich der Landeszentralbank tätigen Kreditinstitute legten 1992 Neukredite in Höhe von 22,1 Milliarden Mark heraus. In Niedersachsen überstieg das Kreditwachstum mit 7,8 Prozent den Bundesdurchschnitt 7,2 Prozent.

Weniger Kredite in Bremen

In Bremen hingegen wuchsen die Kredite eher verhalten (plus 4,4 Prozent), weil die öffentlichen Haushalte ihre Kreditverschuldung bei den bremischen Kreditinstituten abbauten.

Für das Kreditwachstum in Sachsen-Anhalt waren eher strukturelle als konjunkturelle Einflußfaktoren ausschlaggebend. Die Neuausleihungen stiegen hier um gut ein Viertel.

Die Einlagen wurden um insgesamt 16,2 Milliarden Mark aufgestockt. Der prozentuale Anstieg gegenüber dem Vorjahr erreichte in Niedersachsen 6,2 Prozent und damit etwa das Doppelte Bremens (plus 3,2 Prozent). In Sachsen-Anhalt trug das Bestreben, die Einkommen schrittweise an westdeutsches Niveau anzugleichen, dazu bei, daß die Einlagen um 15,7 Prozent ausgeweitet werden konnten. Im gesamten Geschäftsbereich der Landeszentralbank verhielten sich die Einleger laut Hesse zinsbewußt. dpa

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