: Angriffe auf den Libanon
■ Israelische Armee greift Palästinenser an/ Gefechte im Nord- und Südlibanon
Jerusalem/Tripoli (AP/AFP) – Israelische Hubschrauber und Schnellboote haben gestern morgen ein Gebiet im Norden des Libanon massiv angegriffen. Nach Angaben der libanesischen Polizei wurden bei dem etwa 70minütigen Angriff mindestens drei Menschen verletzt. Granatwerferstellungen verschiedener Freischärlergruppen hätten das Feuer erwidert, doch seien keine Treffer festzustellen gewesen.
Ziel des israelischen Angriffs sei das palästinensische Flüchtlingslager Nahr el Bared am Nordrand der 800.000 Einwohner zählenden Hafenstadt Tripoli gewesen, erklärte die Polizei. Nach israelischen Angaben galten die Angriffe Stellungen zweier radikaler Palästinensergruppen, des „Islamischen Dschihad“ und der „Volksfront für die Befreiung Palästinas – Generalkommando“, die von Israel für zahlreiche Anschläge in den besetzten Gebieten verantwortlich gemacht werden.
Nach Angaben aus Kreisen der prosyrischen Abu-Nidal-Gruppe, die zu den schärfsten Gegnern des PLO-Vorsitzenden Jassir Arafat gehört, wurde ein Landungsversuch der israelischen Armee im Nordlibanon mit Artilleriefeuer abgewehrt. Außerdem beschossen israelische Panzer am Donnerstag im Südosten des Libanon ein Gebiet auf dem Berg Dschabal el Dahr. Von dort sollen palästinensische Freischärler in der Vergangenheit Raketen abgeschossen haben. Nach Darstellung libanesischer Sicherheitskräfte schlugen sechs Panzergranaten unweit des Zeltlagers der 400 Palästinenser ein, die Israel am 17. Dezember deportiert hat. Dort sei niemand verletzt worden.
Attentat auf PLO-Funktionär
Beirut (AP) – Der 42jährige Junis Awad, führender PLO-Funktionär und politischer Kommissar der Fatah im Libanon, ist am Donnerstag beim Verlassen seines Hauses in Beirut einem Mordanschlag zum Opfer gefallen – dem Vernehmen nach Teil der Fehde zwischen Arafats Fatah und der Splittergruppe von Abu Nidal. Seit der Ermordung des PLO-Geheimdienstchefs Atef Bseiso am 8. Juni letzten Jahres in Paris sind dabei mindestens 15 Menschen umgekommen.
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