: Dem Tanz ein Haus und Geld
■ Hamburger Tanzgruppen erhalten ein Dominizil und eigene Subventionen
erhalten ein Domizil und eigene Subventionen
Viele der besten Theaterstücke in Hamburg kamen in den letzten Jahren von Tanz-Compagnien. Gruppen vornehmlich aus Belgien und Holland zeigten meist auf Kampnagel, wie der beredten Sprachlosigkeit an den Sprechtheatern wortlos begegnet werden kann. Choreografen wie Wim Vandekeybus, Anne Teresa de Keersmaekers, Christine Bastin oder Pina Bausch bewiesen etwa in einem eher langweiligen Theaterjahr '92, wie intelligente Unterhaltung beschaffen sein kann.
In diesem Vergleich nimmt sich die Hamburger Tanztheaterszene doch recht bescheiden aus. Neben Coax, dem Tanz Theater Hamburg, dem Norddeutschen Tanztheater und der Solotänzerin Cornelia Ölund fehlen professionell arbeitende Gruppen und Nachwuchs. Ein Grund mag sein, daß die Arbeitsbedingungen sowohl räumlicher als auch finanzieller Natur (700000 Mark Subventionen für circa 80 freie Gruppen) katastrophal sind. Um diesem Umstand etwas abzuhelfen, wurden im 93er Etat der Kulturbehörde für die vier genannten Gruppen ein eigener Posten von 100000 Mark losgeeist, den Christina Weiss noch einmal um 100000 Mark aus ihrem Feuerwehr-Topf aufbesserte. Ziel dieser Initiative war die Gründung eines gemeinsamen Tanzhauses. Nachdem die Gruppen in Eigeninitiative keine geeigneten Räumlichkeiten fanden und der Vorschlag der Kulturbehörde, das Tanzhaus in dem Atelier-Projekt Stresemannstraße unterzubringen erst im Laufe des Jahres realisiert werden kann, zog Christina Weiss den Feuerwehr- Anteil zurück und die anderen 100000 Mark wurden in einen Produktionszuschuß umgewandelt. Dieser Zuschuß soll ab 1994 ein regelmäßiger Posten „Basisförderung für Tanztheater“ werden. Der Vergabemodus wird noch diskutiert.
Über diese und andere das Tanztheater betreffende Fragen diskutieren am Sonntag auf Kampnagel Experten aus Essen, Berlin, London, Brüssel und Düsseldorf. tlb
Diskussion „Ein Hafen für Tanz“, Sonntag, 17 Uhr, K2
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