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Giftmüllskandal: Töpfer entschuldigt sich

■ In Rumänien Besserung gelobt

Sibiu (taz/dpa/AP) – Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) hat sich bei der Bevölkerung der zentralrumänischen Region Sibiu (Hermannstadt) und der Regierung Rumäniens dafür entschuldigt, daß deutscher Giftmüll durch illegale Machenschaften nach Rumänien gebracht wurde. Töpfer ist am Sonntag zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Rumänien eingetroffen, in dessen Verlauf ein deutsch-rumänisches Umweltschutz-Abkommen unterzeichnet werden soll.

Töpfer und sein rumänischer Amtskollege Aurel Constantin Ilie zeigten sich befriedigt darüber, daß der Giftmüllskandal endlich ein Ende findet. Gegenwärtig haben deutsche Spezialisten bereits 240 der insgesamt 425 Tonnen Chemieabfälle fachgerecht verpackt und auf einen Sondergüterzug der Bundesbahn verladen. Töpfer dankte allen an der Aufdeckung der Affäre Beteiligten und nannte dabei besonders die Umweltorganisation Greenpeace. Greenpeace hatte vor Wochen mit dem Verpacken des Giftmülls, der in leckenden Fässern im Freien gelagert wurde, begonnen, als die deutschen Bundes- und Landesbehörden noch mit dem Austragen rechtlicher Bedenken beschäftigt waren.

Er wies zugleich darauf hin, daß es unbedingt notwendig sei, die Verantwortlichen an diesem Giftmüllhandel zu belangen, denn es dürfe nicht der Eindruck entstehen, daß man ungestraft Müll verschieben könne und der Staat für den Schaden aufkomme. Es handle sich um kriminelle Machenschaften, für die die Verursacher mit ihrem Vermögen haften müßten. Minister Ilie kündigte an, die internationale Müllmafia bekämpfen zu wollen. Der Leiter der Giftmüllkampagne von Greenpeace, Andreas Bernstorff, bezeichnete es als „ein Glück, daß Töpfer die Kraft gefunden hat, sich gegenüber der schäbigen Verweigerungspolitik der Bundesländer durchzusetzen“.

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