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Kreuzigung als Volksbelustigung

Manila (dpa/taz) – Wieder wollen die Filipinos am Karfreitag das Leiden Jesu Christi nacherleben und sich ans Kreuz nageln lassen.

Nach Berichten aus Manila werden Tausende von in- und ausländischen Touristen in der nördlich von Manila gelegenen Provinzhauptstadt San Fernando erwartet, wo sich Gläubige seit 1962 jährlich am Karfreitag kreuzigen lassen. Diesmal sind es acht.

Die Atmosphäre hat dort in der Regel Volksfest-Charakter: Bewohner der Stadt verkaufen Erfrischungen, Souvenirs werden angeboten. Vor der Kreuzigung schleppen die Gläubigen schwere Holzkreuze auf einem zwei Kilometer langen Weg, der in einem Reisfeld endet. Hunderte von Menschen folgen ihnen und geißeln sich so lange mit Bambusstöcken, bis Blut fließt.

Dieses Jahr wird Fernando Macapagal, ein 36 Jahre alter Maler, die Prozession anführen. Nach Aussagen der Organisatoren läßt er sich schon zum siebten Mal ans Kreuz nageln. Im vergangenen Jahr wurden elf Personen – unter ihnen eine Frau – gekreuzigt.

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