: Frühlings-TÜV für Zweiräder
■ Fahrrad-Check - leicht gemacht / Für Profis, Dilettanten und solche die's werden wollen
— leicht gemacht / Für Profis, Dilettanten und solche die's werden wollen
Runter vom Sofa, rauf auf den Sattel! Wer das (hoffentlich) gute Osterwetter nicht für eine Fahrradtour nutzt, ist selbst schuld. Vorsicht geboten ist allerdings allen Mimöschen, die sich nicht mit dem Drahtesel durch Schnee und Regen gekämpft haben, sondern ihr Gefährt jetzt nach langen Wintermonaten wieder aus dem Keller holen. Aber auch Vollblut-RadlerInnen seien daran erinnert: Jedes Fahrrad braucht seinen Frühlingscheck.
Vor allem ein Blick auf die Bremsen ist angebracht: Mal wieder nachstellen, notfalls die Gummis auswechseln. Häufig vergessen werden auch die Bremszüge, die rostanfällig sind und daher regelmäßig geölt werden müssen. Auch neuere Modelle fordern hier einige Sorgfalt. Ein teures Bike ist schnell gekauft, doch mensch liegt auch schnell damit auf dem Pflaster, wenn's mit den Bremsen hapert.
Vom Winter in Mitleidenschaft gezogen ist häufig auch das Licht: Funktioniert's auch mit neuen Lämpchen nicht, müssen schon mal die Kontakte auf Rost überprüft werden. Auch gebrochene Kabel sind eine Fehlerquelle. Nächster Punkt auf der Checkliste: die Kette. Hin und wieder braucht sie ein wenig Fett, und sind die Glieder schon ausgeleiert, ist mal wieder eine neue fällig. Wer bis zu diesem Punkt noch mithalten konnte, der sei noch an die Lager erinnert: einmal im Jahr auseinandernehmen, neu einfetten und wieder zusammensetzen.
Zugegeben: Das ist alles ganz schön viel auf einmal. Für viele RadlerInnen setzt es schon beim Plattfuß aus. Dann müssen Freund/ Freundin, Bruder/Schwester oder Papi/Mami herhalten. Für alle, die ihre Unmündigkeit in Sachen Fahrrad endlich überwinden wollen, bleibt der Gang zur Selbsthilfewerkstatt. Zum Beispiel zu „Rad und Tat“ in der Holstenstraße, Ecke Holstenplatz. Seit zehn Jahren betreiben hier freundliche Fahrrad- AktivistInnen eine kleine Garage — kein Laden, sondern ein nicht-kommerzieller Service für RadlerInnen, die Hilfe bei Reparaturen brauchen. Wer überhaupt nicht weiter weiß, kann hier die wichtigsten Handgriffe lernen und sein Rad dann selbst in Ordnung bringen.
In Zusammenarbeit mit der Elternschule Altona bietet die Werkstatt jetzt Kurse an, bei denen die wichtigsten Reparaturen erklärt werden. Mit ihrem „Mobibike“ sucht die Werkstattbesatzung auch regelmäßig Schulhöfe und Spielplätze auf und bietet Geschicklichkeitstraining an. Daneben kommen immer wieder ganze Klassen mit ihren Lehrern in die Holstenstraße und lassen sich von den RadlerInnen die besten Kniffe und den idealen Schulweg zeigen.
Und auch verkehrspolitisch hat die Radler-Ini immer einen guten Rat auf Lager. Keine Radwege, sondern breite Spuren für Bus, Taxi und Fahrrad lautet ihre Forderung. Nur so kann aus dem Rad ein gleichberechtigtes Verkehrsmittel werden. „Radwege“, meint das Werkstatt-Team, „werden von Autofahrern konzipiert.“ Uli Mendgen
Öffnungszeiten der Selbsthilfewerkstatt: mittwochs (Kindertag) 16-19 Uhr, donnerstags 15.30-18.30 Uhr, freitags (Frauentag) 15.30-18.30 Uhr.
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