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Osteuropabanker prassen

■ Mehr Geld für sich selbst als für Hilfe an Osteuropa

London (dpa) – Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat seit ihrer Gründung vor zwei Jahren zu viel für sich selbst und zu wenig für ihre eigentliche Aufgabe, der Wirtschaftshilfe für Osteuropa und die GUS, ausgegeben. Das schreibt die Financial Times.

Danach hat die Bank vom 15. April 1991 bis Ende vergangenen Jahres 101 Millionen Pfund (250 Mio. DM) für Kredite und Investitionen bereitgestellt. In dem gleichen Zeitraum habe das Institut aber rund 200 Millionen Pfund für seine Verwaltung, Gehälter, Reisen und das Bankhauptquartier in London ausgegeben.

Das Blatt gesteht der Bank zu, daß sie unvermeidlich erhöhte Startkosten hatte, kritisiert aber Einzelausgaben, wie die Ausstattung der neuen Zentrale für 55 Millionen Pfund. Dabei wurde die Travertinfassade durch Carrara- Marmor ersetzt, was allein 750.000 Pfund kostete. Bilder und Kunstwerke wurden für rund 250.000 Pfund angeschafft. Genannt wurden ferner die Ausgaben für die Benutzung von Privatflugzeugen durch Bankchef Jacques Attali, die sich auf 600.000 Pfund beliefen. Während andere Londoner Banken wegen der Rezession ihre Weihnachtsfeier gestrichen hätten, lud die EBWE 600 Gäste in das exklusive Grovenor House Hotel – Kosten: 52.000 Pfund. Attali begründete die Ausgaben mit dem Argument, daß er seinen 400 Mitarbeitern eine gute Arbeitsatmosphäre bieten müsse. Budgetdirektor Pissaloux sagte, alle Kosten seien durch den Verwaltungsrat der Bank bewilligt worden.

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