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Haß auf Flüchtlinge

■ Prozesse gegen Rechtsradikale wegen Anschlag und Angriff auf Autonome

Lüneburg/Rostock (dpa/taz) – Mit seinem Haß auf Asylbewerber hat ein wegen Mordversuchs und schwerer Brandstiftung angeklagter 30jähriger Maurer zwei Brandanschläge auf ein Asylbewerberheim in Winsen/Luhe begründet. Er muß sich seit Dienstag gemeinsam mit zwei weiteren Angeklagten vor dem Landgericht Lüneburg verantworten. Der aus der früheren DDR stammende 30jährige erklärte am ersten Verhandlungstag zur Begründung seines Ausländerhasses, einer seiner Freunde sei Mitte der achtziger Jahre von Arabern erstochen worden. Die beiden Mitangeklagten — ein 36 Jahre alter Arbeitsloser und ein 26jähriger Arbeiter — konnten sich dagegen nicht erklären, warum sie am 28. und 29. November 1992 an jeweils einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim teilnahmen. Sie seien zur Tatzeit stark angetrunken gewesen, sagten sie aus. Die beiden bezeichneten den Maurer, der nach eigener Aussage als einziger an beiden Anschlägen beteiligt war, als treibende Kraft. Bei den Anschlägen war niemand verletzt worden, und es entstanden auch keine größeren Schäden, weil die Brandsätze von den Bewohnern rechtzeitig entdeckt wurden oder von selbst erloschen.

Nach dem Pogrom in Rostock vor acht Monaten hat vor dem Amtsgericht der Hansestadt am Dienstag der nunmehr 30. Prozeß gegen Randalierer begonnen. Drei Jugendliche, zwischen 18 und 22 Jahren alt, müssen sich wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Die Rostocker Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, mehrere Molotowcocktails gegen linke Autonome geworfen zu haben. Personen waren damals nicht verletzt worden.

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