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Versuche zu Wasser

Dicke Luft statt frischer Brise. Mit jeder Menge Ärger rechnet Hans Sendes bei den Segelregatten im französichen Hyere: „Da wird es jede Menge sehr, sehr böser Segler geben“, ist sich der Sportdirektor des deutschen Seglerverbandes sicher.

Der Grund ist klar - in Hyere dürfen sich die Cracks als Versuchskaninchen verdingen, die gesamte Regattawoche gilt der Erprobung neuer Segelformen. Auf dem Programm stehen unter anderem Kurzrennen, Ausscheidungs- und Hoffnungsläufe und Vorwindstarts - alles Sachen, die die Segler noch nicht kennen und sicherlich auch nicht mögen.

Einen Vorgeschmack auf den großen Ärger bekam Sendes schon nach der Regattawoche im italienischen Anzio, wo der Nachwuchs am Start war. In Briefen beschwerten sich verschiedene Segler über die Neuerungen. „Das hat nichts mehr mit unserem Sport zu tun“, beschwert sich der Kieler 470 Segler Wulf-Dieter Schmidt. Er kritisiert damit vor allem die Tatsache, daß der Sport für Geldgier von Samaranche geopfert wird. Der IOC- Präses und vormalige Franco-Anhänger fordert medienwirksamere Segelregatten, der Weltsegelverband kuscht.

Die Segelwettkämpfe in Hyere in der kommenden Woche bleiben kein Einzelfall, auch bei den internationalen Veranstaltungen in Kiel (19.- 27. Juni) und im Holländischen Medemblik (16.- 20. Mai) sind die Teilnehmer ebenfalls als Versuchkaninchen für TV-gerechtes Schippern eingeplant.

ank

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