: Flaute vom Verband
■ Admirals-Cup: Klamottendealer Friese darf dem I kein Punkt aufsetzen
Klamottendealer Friese darf dem I kein Punkt aufsetzen
Als moralischer Sieger kehrt Thomas Friese in den großen Segelsport zurück. Der Hamburger Klamottendealer, einst als Pistenferkel gescholten, drängt sich selbst in die Rolle des Robin Hood des Admiral's Cup. Bei der Entscheidung über das deutsche Team für die diesjährige Auflage der verkrusteten Segelregatta im südenglischen Cowes wurde Friese einmal mehr übergangen. An den eigenen Regeln zog man sich in der Seglerzentrale in der Hamburger Gründgenstraße hoch, als es hieß, daß die Pinter als zweitplatzierte Yacht in der Eintonner-Rangliste für den Admirals Cup qualifiziert sei. Erstplaziert war die Saudade des Hamburger Immobilien-Löwen Albert Büll und diesen Kahn hat Friese sich für ein stattliches Sümmchen zugelegt. Beim Seglerverband reifte dann die Erkenntnis, daß „ja nicht Schiffe, sondern Mannschaften benannt werden.“ Damit war die Thomas-I- Punkt, so heißt der Friese-Dampfer jetzt, raus und die Pinter von Willy Illbrock (Leverkusen) drin. Gründe für die Mißachtung des Seglers Friese durch einzelne Verantwortliche beim DSV: „Schon 1979 war ich qualifiziert und durfte nicht fahren - ich hatte damals ein buntes Schiff, sah anders aus als die anderen Eigner und wurde sofort in eine bestimmte Ecke gestellt.“ Er will jetzt mit guten Leistungen wieder auf sich aufmerksam machen, was ihm leicht gelingen kann: Die ehemalige Saudade bekommt einen enormen Altersbonus mit Bouwe Bekking als Steuermann und Harald Cudmore als Taktiker hat er auch zwei international erfahrene Hochseespezialisten an Bord. Und beim Cup kann er auch dabei sein. Friese liegt ein Angebot aus Irland vor, dort weiß man seine Stärken zu schätzen. Neben der Pinta fährt aber doch auch eine Hamburuger Yacht zum Cup: als Zweitonner wurde die Rubin nominiert, da konnten sich die DSV-Verantwortlichen die Entscheidung leichter machen - das Schiff ist die einzige deutsche Yacht in dieser Klasse, außerdem gehört sie Verbandsboss Hans-Otto Schümann. ank
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