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Ein Loch war im Eimer

■ Werders Wasserträger rannten umsonst / 3:0 gegen Dynamo

Trainer Otto Rehhagel pfiff auf den Fingern, Marco Bode am anderen Ende des Spielfeldrandes hatte gehört und trottete mit gesenktem Haupt vom Spielfeld. Die 19.000 Zuschauer jubelten, Trainer Rehhagel klatschte in Richtung Tribüne und schüttelte den Kopf. Er hätte wohl lieber das Publikum ausgewechselt.

Die Stimmung auf den Rängen drohte nach gut einer Stunde Spielzeit zu kippen. Werder Bremen hatte sich bis dahin redlich bemüht und mit zwei Distanzschüssen von Legat (21.) und Wolter (25.) einen sicheren Vorsprung herausgeschossen. Dresden hatte an diesem Abend nichts zu melden, war das wirklich die Mannschaft, die jüngst Borussia Dortmund überrannt hatte?

Das die Sachsen nicht deutlicher als mit 3:0 unter die Räder kamen, verdankten sie dem Pech der Bremer. Sogar mit der Standartvariante „über die Flügel und hoch in den Strafraum flanken“ hatten die Bremer einen ganzen Sack Chancen: aber nur noch einmal nach der 2:0-Führung schlug das Geraune der Zuschauer in Torjubel um: Dietmar Beiersdorfer stand in der 87. Minute völlig frei vor Dresdens Torwart und drückte eine hohe Flanke lässig mit dem Kopf ins Tor.

Dicke Wolken hingen über Dresdens Tor, aber es wollte nicht Tore Regnen. Marco Bode zog an diesem Abend nicht mehr Nieten als Rufer, Hobsch oder der später eingewechselte Frank Neubarth. Das Mittelfeld holte reichlich Wasser ran, aber es war kein Boden im Eimer, was nutzt da die beste Kette? Alles, was lief, war der Schweiß. Das das launische Bremer Publikum am Ende doch noch versöhnt war, verdankten die Bremer wohl dem Wetter: Die meisten der 19.000 gingen schon vor dem Schlußpfiff zum Fußballheldenzeugen.

mad

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