piwik no script img

Greenpeace auf AKW-Dach

■ „Mülheim-Kärlich endgültig stillegen“

Mülheim-Kärlich (AP) – Rund 120 Umweltschützer haben gestern Teile des stillgelegten AKWs Mülheim-Kärlich bei Koblenz besetzt, um gegen eine mögliche Wiederinbetriebnahme zu protestieren. Nach Angaben von Greenpeace überwanden sie am frühen Morgen den Zaun der Anlage und kletterten auf die 40 Meter hohe Reaktorkuppel und den 162 Meter hohen Kühlturm. Dort entfalteten sie ein Transparent mit der Aufschrift „Stillegen statt Anschalten“. Außerdem bemalten sie die Reaktorkuppel mit einem überdimensionalen zackigen Riß.

Greenpeace bezeichnete die Atomanlage als erdbebengefährdet und technisch veraltet. Die SPD-geführte Landesregierung von Rheinland-Pfalz solle „den Schrottmeiler Mülheim-Kärlich wegen enormer Sicherheitsrisiken endgültig stillegen“, so Greenpeace-Sprecherin Inge Lindemann. Die Betreiberfirma RWE hatte dagegen kürzlich die Wiederinbetriebnahme des 1988 wegen Verfahrensfehlern abgeschalteten Reaktors beantragt.

In der Bauzeit und während des einjährigen Betriebs des Reaktors hätten sich mehr als 100 Störungen und Unfälle ereignet, so Greenpeace. Die Anlage sei ein Schwesterreaktor des amerikanischen Kraftwerks Harrisburg, in dem es 1979 zu einem schweren Atomunfall gekommen war. In den USA wird dieser Anlagentyp seit 1987 als extrem gefährlich eingestuft.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen