: In Europa einkaufen!
■ EG fordert Marktöffnung von Japan
Tokio (AFP) – Die Europäische Gemeinschaft und Japan wollen gemeinsam prüfen, wie sich das japanische Konjunkturprogramm auf japanische Importe aus Europa auswirken wird. Dies vereinbarten Vertreter beider Seiten nach EG- Angaben gestern nach zweitägigen Gesprächen in Tokio. Die EG verlangt von Japan seit langem eine größere Öffnung der Märkte für Produkte aus Europa. Der Verhandlungsführer der EG-Delegation, der Generaldirektor für Außenbeziehungen in der EG-Kommission, Horst Krenzler, warnte die japanische Seite, Japan könnte angesichts der EG-Wirtschaftskrise zum „Sündenbock“ für Arbeitsplatzverluste werden.
In der vergangenen Woche hatte die japanische Regierung für 1992 einen neuen Rekordüberschuß im japanischen Außenhandel von 111 Milliarden Dollar (177 Milliarden Mark) bekanntgegeben. Auch der japanische Handelsüberschuß mit der EG stieg 1992 auf ein Rekordniveau von 31,2 Milliarden Dollar (rund 50 Milliarden Mark) und lag damit um 15 Prozent über dem von 1991.
Das ebenfalls in der vergangenen Woche von der japanischen Regierung vorgelegte 120 Milliarden Dollar Programm zur Ankurbelung der Konjunktur soll auch die japanische Nachfrage nach ausländischen Gütern steigern. Krenzler äußerte in Tokio jedoch Zweifel, daß das japanische Konjunkturprogramm „eine konkrete Auswirkung“ auf die Importe haben werde. Das Programm enthalte keine Steuersenkungen, die eine Steigerung der Verbrauchernachfrage nach sich ziehen könnte. Krenzler forderte die japanische Seite auf, deutliche Schritte zur Öffnung ihrer Märkte zu unternehmen. Die EG wolle ihre Märkte offen halten. Als Bedingung dafür müsse Japan sich aber ebenfalls mehr öffnen.
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