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Kesselwagen bei Degussa explodiert

■ Rauchwolke mit ätzenden Partikeln über dem Gelände

Hürth (AP) – Bei der Explosion eines Kesselwagens mit flüssigem Natrium auf dem Gelände des Degussa-Werks in Hürth bei Köln ist am Dienstag abend ein Arbeiter schwer verletzt worden. Über die Umgebung zogen dunkle Rauchwolken, die ätzende Partikel von Natriumoxid und -hydroxid enthielten, wie die Degussa-Zentrale gestern mitteilte. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Zu dem Chemieunfall kam es nach Angaben des Unternehmens beim Beladen eines Kesselwagens mit flüssigem Natrium. Aus noch nicht geklärten Gründen sei Natrium ausgetreten und habe sich entzündet, erklärte Degussa. Darauf kam es zu Verpuffungen und einer starken Rauch- und Rußentwicklung, weil sich das Öl entzündet hatte, das das Natrium im Kesselwagen flüssig halten sollte. Die Wolken zogen Richtung Düsseldorf. Über Meßergebnisse der Feuerwehr gab es noch keine Informationen; in Köln sollen keine erhöhten Schadstoffwerte gemessen worden sein. Die Stoffe könnten sich als ätzende Natronlauge niederschlagen. Der Betrieb, in dem 200 Mitarbeiter beschäftigt sind, wurde stillgelegt. Im südlich von Köln gelegenen Hürth wohnen rund 51.000 Menschen.

In der Nacht zum Dienstag hatte es auch im Hanauer Schmelzwerk der Degussa einen Störfall gegeben, bei dem etwa 100 Kilogramm edelmetallhaltige Flüssigkeit aus einem Schmelzofen ausgelaufen und sich mit Wasser vermischt hatten. Dabei wurden Staub und Schwefeldioxid freigesetzt.

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