: Hilfe statt Marmor
■ Osteuropabank gelobt Besserung
London (dpa) – Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) will ihre Verwaltungsausgaben künftig stärker kontrollieren. Dies kündigte Präsident Jacques Attali am Donnerstag in London an. Er genieße das Vertrauen der Gouverneure und denke nicht an Rücktritt. Bei der Erläuterung des Jahresberichts 1992 räumte er allerdings Fehler ein. Dazu zähle die Ausstattung des Gebäudes in der Londoner City mit Carara-Marmor – die Bank hatte für den Umbau der Zentrale und für Gehälter 200 Millionen Pfund (500 Mio. DM) ausgegeben, zu selben Zeit aber nur 144 Millionen Pfund (360 Mio. DM) für Projekte ausbezahlt.
Die Jahresversammlung der Entwicklungsbank findet am Montag und Dienstag in London statt Seit ihrer Gründung im April 1991 hat die Bank insgesamt 70 Projekte – vorwiegend in Polen und Rußland – mit einem Finanzvolumen von zusammen 1,6 Milliarden Ecu unterstützt. Attali will „im laufenden Jahr Investitionen im Gesamtumfang von zwei Milliarden Ecu bewilligen“.
Die mit einem Grundkapital von zehn Milliarden Ecu ausgestattete Bank hat Aktionäre aus 55 Ländern. Sie unterstützt zur Zeit den Aufbau in 25 Ländern des früheren Osteuropa und der Sowjetunion, und soll auch den mit 300 Millionen Dollar ausgestatteten Fonds betreuen, den die führenden Industrieländer (G7) vor einer Woche in Tokio zur Absicherung des Risikos aus unzulänglichen Atomreaktoren im früheren Ostblock beschlossen haben.
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