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Ernster Anlaß — amüsante Darbietung

Sensationelle Bekenntnisse bei einer Demonstration in Geesthacht: Anläßlich des siebten Jahrestages der Atomkatastrophe in Tschernobyl machte eine „Schweißerkolonne“ am Samstag anschaulich vor, wie es damals beim Schweißen der Kühlrohre im AKW Krümmel zugegangen sein muß. Die Pulle Bier in der einen, den Schweißstab in der anderen Hand, ging es lustig über die Nähte.

Nur wenige Menschen (etwa 150) waren angereist, um an den GAU und seine schrecklichen Folgen zu erinnern. Ihnen wurden nicht nur amüsante Theatereinlagen auf dem Weg zum AKW Krümmel geboten. In Geestacht versperrte ein riesiges Styropor-Kraftwerk den Weg. Rauchschwaden stiegen aus der geborstenen Reaktorkuppel hervor. Trotzdem mahnte der Katastrophenschutzstab die beunruhigten Demonstranten: „Ruhe bewahren!“ Denn: „Für die Bevölkerung besteht eigentlich keine Gefahr.“

Die Sprecherin der BI Leukämie Marion Lewandowki, forderte angesichts der Leukämiefälle bei Kindern in der Elbmarsch, endlich das AKW Krümmel stillzulegen. Und im Hinblick auf die derzeit in Bonn stattfindenden Gespräche um einen neuen energiepolitischen Konsens höhnte der Bremer Strahlenexperte Jens Scheer: „Konsens ist Nonsens.“ Die Grünen und die SPD forderte er auf, sich nicht vor den Karren der Atomwirtschaft spannen zu lassen. Nicht der Konsens, sondern ein sofortiger Ausstieg aus der Atomenergie sei erforderlich. Dirk Seifert

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