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Wirtschaftsförderung hemdsärmelig?

■ SPD-Abgeordnete kritisieren Arbeit der WfG in Bremen-Nord

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) muß im operationellen Teil ein neues Konzept vorlegen, flexibler auf die Anforderungen der Unternehmen reagieren und diese besser beraten. Diesen Schluß zogen gestern Deputationsprecher Detmar Leo, Sprecher der Bürgerschaftsdeputation für Wirtschaft, Technologie und Mittelstand, und der stellvertretende Vorsitzende der SPD- Bürgerschaftsfraktion, Carlheinz Schmurr.

In jedem der drei besuchten kleinen und mittleren Bremen-Norder Unternehmen mußten sich die Parlamentarier Klagen über erhebliche Probleme mit der Bremer WfG anhören. So wartet eine Firma in Lesum seit 20 Jahren darauf, sich erweitern zu können. „Die WfG hat hier über Jahre hinweg nicht flexibel genug reagiert“, meinte Leo.

Nicht viel anders erging es einem kleinen von Rönnebeck nach Lesum umgesiedelten Betrieb für Industrietechnik. Der hätte, so Leo, sofort seine Arbeit wieder aufnehmen können. Die WfG indes habe ein Jahr gebraucht, um das neue Grundstück durch alle Verfahrensgänge zu bekommen. Positiv sei die Entwicklung eher dort verlaufen, wo man Anfang der 80er Jahre „noch eher hemdsärmelig und relativ unkoordiniert“ einen neuen Zulieferer für die Autoindustrie nach Vegesack geholt habe.

Fazit: „Wer die Betriebe nicht pfleglich behandele, der darf sich auch nicht wundern, wenn sie ins Bremer Umland abwandern.“ ubu

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